Vorsorgen ist besser als heilen

Je früher eine Krankheit erkannt wird, desto besser stehen die Chancen auf Heilung. Vorsorgeuntersuchungen können deshalb sinnvoll sein. Doch welche Untersuchungen eignen sich für wen?

Ob eine Vorsorgeuntersuchung Sinn macht, hängt sehr von persönlichen Risikofaktoren ab. Auf einige davon kann selbst eingewirkt werden, auf andere nicht. So können beispielsweise Verhaltensweisen wie das Rauchen, der Alkoholkonsum, die Ernährung oder auch die Intensität der Bewegung selbst beeinflusst werden, während genetische Vorbelastungen, das Geschlecht oder das Alter nicht beeinflussbar sind. Trotzdem: Alle diese Faktoren haben Auswirkungen auf die Gesundheit. Glücklicherweise be­deuten erhöhte Risikofaktoren

Wer bei sich ein erhöhtes Risiko vermutet, sollte sich in ärztliche Behandlung begeben.

nicht zwingend, dass man tatsächlich krank wird. Nicht alle Rauchenden bekommen Lungenkrebs. Und auch nicht alle, die zu viel Süsses und Fettiges essen oder sich zu wenig bewegen, werden übergewichtig oder erkranken an Diabetes. Einzig die statistische Wahrscheinlichkeit zu erkranken steigt.

Ziel der Vorsorgeuntersuchungen

Wer bei sich ein erhöhtes Risiko vermutet, sollte sich zur Kontrolle in ärztliche Behandlung begeben, sodass Risikofaktoren erkannt und gemindert sowie ernsthafte Erkrankungen möglichst früh diagnostiziert werden können. Viele Menschen lehnen Vorsorgeuntersuchungen jedoch ab, denn es gibt auch Screenings, die unangenehm oder umstritten sind, weil sie ebenfalls gesundheitliche Risiken bergen können. Oder es werden Erkrankungen festgestellt, die vielleicht nie Symptome verursacht hätten und – sobald sie bekannt sind – beunruhigen und dadurch zu schlechterer Lebensqualität führen. Als erste Anlaufstelle sind auch Apothekerinnen und Apotheker wichtige Ansprechpartner für die individuelle Gesundheitsberatung. Sie sensibilisieren Jung und Alt für potenzielle Risiken, um Krankheiten zu verhindern oder zumindest rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Damit leisten sie einen grossen Beitrag zur Vorsorge und tragen ausserdem dazu bei, mittelfristig die Gesundheitskosten zu senken. Zudem erhöhen Apotheken die Durchimpfungsrate der Bevölkerung gegen Covid-19, Grippe, Masern, FSME oder Hepatitis (alle Impfungen je nach Kanton).

Welche Voruntersuchungen zahlt die Grundversicherung?

Laut der Krankenpflege-Leistungsverordnung fallen verschiedene Kontrolluntersuchungen zu Lasten der Grundversicherung. Bei Neugeborenen beispielsweise sind dies die Hüftsonografie und die Grundimpfungen. Bei Kindern im Vorschulalter betrifft dies acht Vorsorgeuntersuchungen, während die Grippeimpfung bei Risikogruppen inbegriffen ist. Auch gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen inklusive dem Krebsabstrich alle drei Jahre sowie Mammografien und Darmspiegelungen werden von der obligatorischen Grundversicherung übernommen. Eine vollständige Übersicht gibt es auf Fedlex, der Publikationsplattform des Bundesrechts. Ohne entsprechende Zusatzversicherung müssen Vorsorgeuntersuchungen ohne ärztliche Verordnung, die nicht auf dieser Liste stehen, selbst bezahlt werden.

Was ist ein Check-up?

Der Check-up ist eine periodische Vorsorgeuntersuchung bei subjektiv Gesunden, das heisst, bei Menschen, die weder Beschwerden noch Symptome haben. Dabei geht es vor allem um die Früherkennung bisher symptomloser Krankheiten. Auch Screening-Tests können Bestandteil des Check-ups sein, wo mittels spezifischer Tests bei Personen mit bestimmten Risikomerkmalen eine entsprechende Abklärung vorgenommen wird.

Christina Bösiger

Gesundheit für alle

Die «Gesundheitsförderung Schweiz» setzt sich zusammen mit engagierten Kantonen dafür ein, dass sich Kinder, Jugendliche und ältere Menschen ausgewogen ernähren, mehr bewegen und psychisch gesund bleiben. Informationen zu den Aktions- und Präventionsprogrammen finden Sie unter www.gesundheitsfoerderung.ch.