Ist vegane Ernährung gesund?

Was früher noch als Nische galt, ist heute eine weit verbreitete Ernährungsweise: Der Veganismus. Doch was macht die vegane Ernährung überhaupt aus? Und bringt sie gesundheitliche Vorteile mit sich?

Anders als die vegetarische Ernährung, bei der auf Fleisch und Fisch, nicht aber auf Eier, Milchprodukte oder Honig verzichtet wird, besteht die vegane Ernährung ausschliesslich aus pflanzlichen Produkten. Veganerinnen und Veganer ernähren sich also primär von Gemüse, Früchten, Hülsenfrüchten und Nüssen.

Wer sich vegan ernährt, hat einen klaren Vorteil: Eine rein pflanzliche Ernährung ist komplett cholesterinfrei. Denn Cholesterin befindet sich vor allem in Fleisch, Eiern und Milchprodukten, wird aber auch vom Körper selbst hergestellt. Während Cholesterin für verschiedene Körperfunktionen notwendig ist, kann zu viel davon zu Atherosklerose, also einer Verengung der Blutgefässe durch Ablagerungen, führen. Dies wiederum erhöht das Risiko für Durchblutungsstörungen, Schlaganfall oder Herzinfarkt. Darüber hinaus sollen Veganerinnen und Veganer weniger häufig an Krebs, Diabetes oder Gicht erkranken.

Bestimmte Supplemente sind nötig

Doch erhalten wir über die rein pflanzliche Ernährung tatsächlich alle nötigen Vitamine und Nährstoffe? Wichtig ist es auf jeden Fall, sich Wissen darüber anzueignen, wie eine ausgewogene, vegane Kost ausschauen sollte, um Mängel möglichst zu vermeiden.

In pflanzlichen Nahrungsmitteln ist unzureichend Vitamin B12 enthalten, das unter anderem für das Nervensystem und die Bildung von Blutzellen wichtig ist. Für eine ausreichende Zufuhr sollte B12 in Form von Kapseln, Tropfen oder auch angereicherter Zahnpasta ergänzt werden. Ihre Apothekerin oder Ihr Apotheker berät Sie gerne über weitere wichtige Nahrungsergänzungsmittel. Zudem wird Veganerinnen und Veganern empfohlen, alle ein bis zwei Jahre einen Bluttest vornehmen zu lassen, um alle relevanten Werte kontrollieren zu lassen.

In der Schwangerschaft, bei Seniorinnen und Senioren sowie vor allem auch bei Kindern und Säuglingen ist besondere Vorsicht geboten. Gemäss der Fachzeitschrift Pädiatrie Schweiz besteht bei der veganen Ernährung von Kindern das Risiko potenziell schwerer Nährstoffdefizite. Am besten soll die pflanzliche Ernährung von einer qualifizierten Ernährungsfachkraft begleitet werden.

Nina Steiner