Aufräumen – so schaffen Sie’s

Wenn die Schränke aus allen Nähten platzen, der Schreibtisch nur noch als Ablage für Papierberge dient und Regale überquellen, ist es höchste Zeit aufzuräumen. Mit nachfolgenden Tipps und einer der vorgestellten Aufräum-Methoden gelingt es. Versprochen!

Haben Sie es auch satt, ständig irgendetwas zu suchen, Dokumentenstapel von einer Ecke in die andere zu schieben oder Sessel, Sofa und Bett erst von Kleidern oder Kleinkram befreien zu müssen, bevor Sie diese benutzen können? Die meisten Menschen in der westlichen Zivilisation besitzen viel zu viele Dinge, ihre Wohnungen sind vollgestopft mit Konsumgütern und statt auszumisten, kaufen sie einfach weiter ein. Ein neues Buch hier, ein neues Kleid da und huch, in diese hübschen Gläser haben Sie sich sofort verliebt? So geht es vielen. Kein Wunder, einkaufen macht schliesslich Spass und gemäss Studien auch glücklich. Zumindest am Anfang. Spätestens nach einem Monat ist die Freude abgenutzt, dann muss etwas Neues her. Und das Chaos nimmt seinen Lauf.

Aufräumen schafft ein gutes Gefühl

Dabei wurde in diversen Studien  bestätigt: Wer im Chaos lebt, fühlt sich im eigenen Zuhause tendenziell weniger geborgen, unzufriedener, gestresster und insgesamt unglücklicher. Zudem beeinflusst die Unordnung auch das Verhalten – die Hilfsbereitschaft sinkt, die Konzentrationsfähigkeit ebenfalls und vor allem bei Frauen steigt die Lust auf Süsses. Einen positiven Einfluss hat das Chaos tatsächlich auf die Kreativität. Aufräumen lohnt sich trotzdem, nicht nur der Optik wegen, sondern für ein gutes Gefühl und weil es Platz für Neues schafft.

Aller Anfang ist schwer

Menschen bauen eine emotionale Beziehung zu ihrem Besitz auf, deshalb kostet es viele grosse Überwindung, sich von Sachen zu trennen. Ein Trick ist, Fotos zu machen, damit lässt sich die Erinnerung bewahren und man kann emotional loslassen.

Aufräumen schafft Platz für Neues.

Beim Aufräumen konzentrieren Sie sich am besten zuerst auf einen kleinen Bereich, den sie in einer kurzen Zeit schaffen. Ist das erste Teilziel erreicht, wird das Belohnungssystem im Kopf angeregt, was für den nächsten Schritt motiviert. Besorgen Sie zum Ausmisten verschiedene Kisten, eine Müllkiste, eine Verschenkkiste, eine Flohmarkt- oder Onlineverkaufskiste, eine Reparaturkiste und eine Schatzkiste, in der Sie Sachen platzieren, von denen Sie sich (noch) nicht trennen wollen. Sie müssen nicht alles an einem Tag erledigen. Aufräumen braucht oft Zeit. Machen Sie einen regelmässigen Termin in der Agenda und stellen Sie den Wecker auf täglich 15, 30 oder auch 60 Minuten. Oder trennen Sie sich jeden Tag von drei Dingen. So bleiben Sie motiviert und verlieren Schritt um Schritt Ballast. Alternativ wenden Sie eine der zahlreichen Aufräum-Methoden an, die in den letzten Jahren zum Trend geworden sind.

Konmari- oder Shopping-Bag-Methode?

Die wohl bekannteste Aufräum-Methode ist Konmari, das System der japanischen Bestsellerautorin Marie Kondo, die sogar eine eigene Netflixserie hat. Ihr Fokus liegt darin, sich nur auf Dinge zu konzentrieren, die glücklich machen. Dabei geht sie nicht nach Räumen oder Bereichen vor, sondern nach Kategorien, die eine von-einfach-zu-schwierig Reihenfolge haben, die das Loslassen erleichtern soll. Zuerst kommt die Kleidung, dann Bücher, Papiere, Kleinkram und erst ganz am Schluss Erinnerungsstücke. Man legt also alle Kleider auf einen Berg, nimmt dann jedes einzeln in die Hand und fragt sich, ob einen das noch glücklich macht. Je nach Antwort kommt das Kleidungsstück weg oder nicht. Bei allem, was wegkommt, bedankt man sich zuerst für die Freude, alles was bleibt, bekommt seinen festen Platz, an den es nach Gebrauch immer zurückkehrt, was auch langfristig für Ordnung sorgt. Eine ganz andere Art auf­zuräumen ist die Shopping-Bag-Methode. Dabei gilt die Regel, dass immer, wenn etwas Neues ins Haus kommt, etwas Altes raus muss. Also Einkaufstüte auspacken, entsprechend alte Sachen reinpacken und sofort entsorgen. Nicht aufschieben! Diese simple Methode eignet sich auch für alle, die nach dem grossen Ausmisten, die Ordnung beibehalten wollen. So oder so, packen Sie es an!

Suzana Cubranovic

TIPPS aus Ihrer Apotheke

Die Grundregeln beim Aufräumen

  • Setzen Sie sich ein konkretes Ziel, zum Beispiel mehr Platz im Arbeitszimmer zu schaffen.
  • Setzen Sie sich eine Frist von 72 Stunden nach dem Entschluss, um aktiv zu werden.
  • Stellen Sie sich vor, wie das Arbeitszimmer danach aussehen und wie sich das Arbeiten anfühlen wird – das motiviert.
  • Was Sie ein Jahr lang nicht benutzt haben, kann weg (ausser Rechnungen, Steuerunterlagen).
  • Was Ihnen nicht mehr gefällt, macht jemand anderem Freude: Verschenken, ins Broki bringen, einen Flohmarktstand buchen, eine Kleiderparty veranstalten, auf einer Internetplattform oder an den Second-Hand-Laden verkaufen.
  • Entsorgen Sie fachgerecht, was unbrauchbar und kaputt ist.
  • Belohnen Sie sich nach getaner Arbeit – aber bitte nicht gleich mit einem neuen Einkauf.