
Seit einigen Jahren steigt die Zahl der Allergien konstant an. Als Ursache gelten Faktoren wie die Luftverschmutzung, Veränderungen der Ernährung und eine geringe Belastung durch Mikroben, welche die Immunreaktion beeinflussen.
Die Hauptfunktion des Immunsystems besteht darin, den Körper vor Krankheitserregern zu schützen. Dabei verhindert es insbesondere die Entwicklung von Infektionskrankheiten. Das Immunsystem kann auch unterscheiden, ob es sich um einen eigenen oder einen fremden Erreger handelt, was für seine Aufgabe, den Körper zu schützen, von entscheidender Bedeutung ist. In diesem System kann es aber zu einem Ungleichgewicht kommen, das die Zellen daran hindert, ihre Aufgaben zu erfüllen. Eines der zentralen Faktoren dafür ist die Allergie. Die allergische Reaktion löst einen Abwehrmechanismus gegen sogenannte Allergene aus – also Substanzen, die normalerweise unschädlich sind. Am häufigsten werden allergische Reaktionen durch Medikamente, Staub, Nahrungsmittel, Pollen und Tierhaare hervorgerufen.
Bei einer allergischen Reaktion setzt der Körper Histamine frei.
Menschen mit Allergien reagieren mit einer übertriebenen Abwehrreaktion auf Allergene. Bei einer allergischen Reaktion setzt der Körper Histamine frei, die verschiedene Symptome auslösen wie eine verstopfte Nase, Husten oder Pfeifatmung, tränende Augen oder in schweren Fällen sogar Atemnot oder Bewusstseinsverlust.
Die seit einigen Jahren von der Wissenschaft besagte Hygienehypothese besagt, dass der verminderte Kontakt mit Krankheitserregern in den Industrieländern das Immunsystem in seiner Entwicklung behindert. Einfach ausgedrückt heisst das, übertriebene Hygiene schadet der Gesundheit.
Gemäss Hygienehypothese besteht die Tatsache mit einer allzu sauberen Umgebung darin, dass diese nicht die nötige Belastung an entsprechenden Keimen bietet. Diese braucht es, um das Immunsystem so zu programmieren, dass es lernt, seine Abwehrreaktionen gegen die infektiösen Organismen zu richten. Wenn der Körper in der Kindheit nur wenig mit Krankheitserregern in Berührung kommt, reagiert er mit einer übertriebenen Abwehrreaktion, sobald er mit Substanzen wie Pollen in Berührung kommt, die dann eine Allergie auslösen.
Gemäss einer australischen Studie werden durch das Stillen Signale erzeugt, die die Entwicklung des Immunsystems der Babys beeinflussen und helfen, künftigen Nahrungsmittelallergien vorzubeugen. Das Stillen senkt so das Risiko, dass das Kind auf Allergene sensibilisiert wird.
Ein zu früher Kontakt mit möglichen Nahrungsmittelallergenen wird mit einem erhöhten Risiko für atopische Krankheiten wie Neurodermitis in Verbindung gebracht. Deshalb wird empfohlen, bei Kindern mit einer Veranlagung zu Allergien in den ersten Lebensjahren die bekannten Nahrungsmittelallergene zu vermeiden. Dazu gehören insbesondere Milch, Eier, Weizen, Erdnüsse, Nüsse, Soja, Fisch und Krustentiere.
Kinder, die in einer ländlichen Umgebung aufwachsen, sind in ihrer Umgebung mehr Krankheitserregern ausgesetzt und entwickeln eine vielfältigere Darmflora, die in der Lage ist, das Allergierisiko zu verringern. Diese Beobachtung ist Gegenstand zahlreicher wissenschaftlicher Arbeiten. Kinder, die in der Stadt leben, profitieren nicht von diesem Schutz. Auch die Luftverschmutzung trägt zur Entwicklung oder Verschärfung allergischer Schübe bei.
Wenn Eltern rauchen, kann dies zu einem erhöhten Risiko für Atemwegserkrankungen führen, insbesondere bei Kindern mit einer genetischen Veranlagung. Kinder sollten in einem rauchfreien Umfeld aufwachsen.
Sophie Membrez
Zu den in Apotheken erhältlichen rezeptfreien Mitteln gehören: