Zusammenarbeit als Erfolgsfaktor

Wenn Apotheker und Ärzte zusammenarbeiten, ist dies für den Patienten auf den ersten Blick oft nicht sichtbar. Ohne Frage profitiert er aber davon, gerade bei Multimedikationen. Die Situation ist nicht immer grundsätzlich einfach, doch ergänzen sich die Parteien optimal.

Apothekerinnen und Apotheker, Ärztinnen und Ärzte treffen im Berufsalltag oft nicht direkt aufeinander. Trotzdem haben sie einen grossen Verbindungspunkt: den Patienten. Gerade in unangenehmen oder schwierigen Situationen ist es für diesen wichtig, einen Ansprechpartner zu haben, dem er vertrauen kann. Wechselt die zuständige Person laufend, kann Unruhe und Unsicherheit entstehen. Umso wichtiger sind langfristige und beständige Beziehungen. Gehen diese zwischen Patienten, Apothekern und Ärzten gut, ist dies ein erheblicher Mehrwert für alle.

Aufgabenbereiche neu verteilt

Die Zeit, in der an einem Ort die Diagnose gestellt und am anderen die Medikamente verkauft wurden, ist vorbei. Viel wichtiger ist heute ein Austausch zwischen allen Parteien, um dem Patienten die bestmögliche Behandlung bieten zu können. Es gibt verschiedene Faktoren, die dabei eine Rolle spielen. Wichtig ist oft eine langjährige Arzt-Apotheker-Kooperation – oftmals sind dies auch persönliche Kontakte. Kommunikationswege können so verkürzt und der Austausch offener gestaltet werden. Das Modell der Mischform funktioniert an vielen Orten sehr gut. Es wird eine Aufgabenteilung gewährleistet, die für den Patienten viele Vorteile bringt: Der Arzt stellt die Diagnose und lenkt einen Therapieweg ein, während Apothekerinnen und Apotheker bei der Medikamentenabgabe Neben- und Wechselwirkungen und die Dosierung überprüfen. So können optimal Versorgungslücken geschlossen werden. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Zusammenarbeit im Spital oder auf ambulanter Basis stattfindet. Auch viele neue Aufgaben, die in der Apotheke über Jahrzehnte dazugekommen sind, spielen diesem Modell in die Karten.

Neue Apotheken, neue Dienstleistungen

Bestanden Apotheken früher fast ausschliesslich aus einer Verkaufstheke und einem grosszügigen Labor, bieten sie heute viele Dienstleistungen an, die Ärzte entlasten können. Oft sind sie heute die erste medizinische Anlaufstelle bei gesundheitlichen Problemen und erst im nächsten Schritt wird bestimmt, ob ein Gang zum Arzt nötig ist. In Beratungsräumen können Kundinnen und Kunden diskret betreut werden, wenn es um heikle gesundheitliche Themen geht. Auch Blutdruckmessungen und die Feststellung von Cholesterinwerten sind nur einige der Dienstleistungen, die Apotheken anbieten. Gerade in der letzten Zeit konnten Apotheken, indem sie vermehrt Impfungen angeboten haben, die Ärzteschaft entlasten. Letztlich zählt jedoch das Gespräch des Patienten mit Apothekern oder Ärzten und die gemeinsame Entscheidung, ob die Apotheke oder die Arztpraxis für den Moment der geeignete Ort ist.