Die Anlaufstelle Nr. 1

Die Corona-Pandemie hat einen grossen Einfluss auf die Menschheit ausgeübt – ganz besonders auf den Alltag der Schweizer Apothekenteams. Sie sind nicht nur ein zentraler Bestandteil in der Bewältigung der Pandemie, sondern auch ein Vertrauenspartner für die Kundinnen und Kunden.

Schon vor der Corona-Pandemie war das Interesse an den Schweizer Apotheken gross. Denn sie leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Grundversorgung, mit schweizweit 1800 Apotheken sind sie auch wichtige Arbeitgeberinnen. Bei ihren Kundinnen und Kunden geniessen sie ein grosses Vertrauen. Täglich besuchen rund 314’000 Menschen eine Schweizer Apotheke. Damit gehen die Menschen hierzulande öfters in eine Apotheke, als in eine Arztpraxis. Ein Besuch ist unkompliziert: es braucht weder eine Voranmeldung noch eine Terminvergabe.

Die Phasen der Pandemie

Doch, wie hat sich die Rolle der Apotheken durch Corona geändert? Dazu sollte man wissen, dass der Influenza-Pandemieplan der Schweiz aus drei unterschiedlichen Phasen der Bewältigung besteht: der normalen Aktivität eines Virus, der Pandemie selbst und der Zeit danach. Apotheken sind in jeder Phase mit einbezogen – das gilt auch für die derzeit anhaltende Corona-Pandemie. Denn Apotheken stellen nicht nur einen Teil der medizinischen Grundversorgung sicher, sie übernehmen auch einen wichtigen Beitrag in der Kommunikation zu Schutz und Verhaltensmassnahmen und der direkten Bekämpfung des Virus.

Das heisst konkret, dass das Personal der Schweizer Apotheken ihren Kundinnen und Kunden während jeder Phase der Pandemie beratend zur Seite steht. Sie geben symptomlindernde Medikamente heraus, impfen zum Schutz der Erkrankung und führen Teste durch. Ein positiver Nebeneffekt der Pandemie: Das Interesse der Kundinnen und Kunden am Dienstleistungsangebot der Apotheken hat stark zugenommen. So werden mehr persönliche Beratungen im dafür extra abgeschirmten Bereich wahrgenommen, Patienten fragen vermehrt nach einer Aktualisierung ihres Medikationsplans oder einem Abgleich ihrer aktuellen Medikamente. Auch zeigte eine Umfrage des Forschungsinstituts GFS Bern, dass trotz der Möglichkeit online einkaufen zu können, die meisten Menschen auch während der Pandemie die persönliche Beratung vor Ort bevorzugen.

Die Doppelbelastung

Für das Personal selbst ist die Pandemie jedoch eine besondere Herausforderung. Denn für sie gilt, alle Massnahmen flexibel und schnell umzusetzen, sich möglichst selbst nicht am Virus anzustecken und den Hamsterkäufen Stand zu halten. Am Anfang der Pandemie kam zudem noch hinzu, dass die Arztpraxen zeitweise geschlossen blieben – eine Doppelbelastung für das Personal. Dennoch, die Mühen zahlen sich aus: «Dank dem unermüdlichen Engagement der Apothekenteams in der Pandemie mit Impfen und Testen ist es gelungen, die Apotheke noch stärker in der öffentlichen Meinung zu verankern», wird Martine Ruggli Präsidentin von pharmaSuisse in einer Mitteilung zitiert.

Autor: Ines Biedenkapp