Die im laufenden Jahr überprüften Arzneimittel werden beispielsweise zur Behandlung von Hauterkrankungen sowie Krankheiten des Nervensystems und des Blutes eingesetzt, wie das Bundesamt für Gesundheit (BAG) am Donnerstag schrieb. Die verfügten Preissenkungen gelten ab dem 1. Dezember.
Bei 55 Prozent der überprüften Originalpräparate wurden Preissenkungen verfügt, wie das BAG schrieb. Bei den übrigen gut 45 Prozent war das nicht nötig, weil ihr Preis im Vergleich mit den Referenzländern und anderen Arzneimitteln wirtschaftlich war.
Um die Versorgung mit kostengünstigen Arzneimitteln zu sichern, hat das BAG auch im Jahr 2024 unter anderem bei Arzneimitteln zur Behandlung von Schmerzen oder schmerzhaften Muskelverspannungen wieder Ausnahmen gewährt und auf Preissenkungen verzichtet, wie es weiter hiess. Der Grund sind die weltweiten Engpässe bei der Arzneimittelversorgung.
Geprüft wurden auch Co-Marketing-Arzneimittel, Generika und Biosimilars. Bei knapp siebzig Prozent dieser Medikamente war eine Preissenkung angezeigt, wie das BAG schrieb.
Die Überprüfung der Medikamentenpreise für das Jahr 2023 konnte inzwischen mehrheitlich abgeschlossen werden. Es resultieren laut BAG Einsparungen von mindestens 165 Millionen Franken. Das sind deutlich mehr als die im vergangenen Herbst geschätzten 120 Millionen Franken.
Das BAG prüft jedes Jahr bei einem Drittel der von der Grundversicherung bezahlten Arzneimittel, ob sie wirksam, zweckmässig und wirtschaftlich sind. Nur unter dieser Voraussetzung übernehmen die Kassen die Kosten. Unter die Lupe genommen werden entsprechend auch die Preise.
In den vergangenen beiden Zyklen, die 2017 und 2020 begannen, führten die Preisüberprüfungen zu Einsparungen von zusammen 740 Millionen Franken zugunsten der Grundversicherung. Seit 2012 haben laut BAG fast 1,5 Milliarden Franken eingespart werden können.
Das Parlament dürfte bald zusätzliches Sparpotenzial ausschöpfen. Medikamente, die einen sehr hohen Umsatz erzielen, sollen mit einem Mengenrabatt belegt werden können.
Die Sozial- und Gesundheitskommission Nationalrats (SGK-N) spricht sich wie schon der Ständerat für sogenannte Kostenfolgemodelle aus. Laut Schätzungen der Verwaltung könnten damit jährlich Einsparungen von 300 bis 400 Millionen erzielt werden.