Was der Urin verrät

Hellgelb, dunkelgelb, bernsteinfarben – Ihr Urin kann schon im Laufe eines Tages verschiedene Farben annehmen und auch unterschiedlich riechen. Hier genauer hinzuschauen, lohnt sich. Das Aussehen Ihres Urins spiegelt nämlich Ihren Gesundheitszustand wider.

Tag für Tag scheiden wir zwischen einem halben und drei Liter Urin aus, ohne ihm grosse Beachtung zu schenken. Unsere Nieren aber gehören zu unseren lebenswichtigen Organen, sie arbeiten Tag und Nacht, um unser Blut von Giftstoffen zu reinigen. Gesunde Menschen, die genügend trinken, scheiden einen meist hellgelben, klaren und kaum riechenden Urin aus. Abweichende Farben können harmlos sein, aber auch auf eine Erkrankung hinweisen. Hier eine kleine Orientierungshilfe zu den häufigsten Urinfarben und ihren Ursachen:

Farblos: Kommt bei Menschen vor, die sehr grosse Harnmengen ausscheiden. Beispielsweise nach übermässiger Flüssigkeitsaufnahme oder aufgrund eines Diabetes. Dann scheidet der Körper überschüssigen Zucker zusammen mit viel Wasser über die Nieren aus.
Gelborange: Dieser Urin ist konzentriert und deutet darauf hin, dass Sie zu wenig getrunken haben. Die Farbe kommt auch bei Leber- und Gallengangproblemen vor.
Rosarot: Harmlos nach dem Verzehr von Randen, Rhabarber, Brombeeren oder anderen rot bis dunkel gefärbten Nahrungsmitteln. Ist das nicht der Fall, kann die Farbe allerdings ein Anzeichen für Blut im Urin sein. In diesem Falle muss eine Abklärung mittels eines Urintests in der Apotheke oder beim Arzt erfolgen. Ein bordeaux gefärb- ter Urin könnte auch auf eine seltene genetische Erkrankung – die Porphyrie (Stoffwechselerkrankung) – hinweisen.
Blaugrün oder Gelbbraun: Die Verfärbung kann bei bestimmten bakteriellen Infektionen (Pseudomonas) auftreten.
Intensiv Gelb: Dafür sorgen Nahrungsergänzungsmittel mit B-Vitaminen, speziell Vitamin B2.
• Darüber hinaus können viele Lebensmittel und Medikamente dem Urin eine starke und ungewohnte Färbung verleihen.

Harntrübungen sind in der Regel harmlos, können jedoch ein Hinweis auf Harnwegsinfektionen sein. Das gilt ebenfalls für den beissenden Geruch nach Ammoniak. Nahrungsmittel wie Spargel können den Urin verändern, ebenso akute Krankheiten, Medikamente und Gifte.

Autor: Sandra Müller

Hier ist Abklärung angezeigt

• Eine ungewöhnliche Farbe des Urins, die nicht durch die Einnahme gewisser Nahrungsmittel oder Medikamente erklärt werden kann, sowie trüber oder ungewohnt riechender Urin während mehrerer Tage.
• Sehr grosse Urinmengen von über drei Liter pro Tag, die nicht auf ein kurzfristig geändertes Trinkverhalten zurück­zuführen sind.
• Probleme beim Wasserlösen in Kombination mit Fieber, Schüttelfrost und Schmerzen in der Lendengegend.

Wichtig!
Wer mindestens eineinhalb bis zwei Liter pro Tag trinkt und trotzdem einen dunkelgelben, bräunlichen oder sogar rötlichen Urin bemerkt, sollte beim Hausarzt oder in der Apotheke abklären, ob Blut die Färbung bewirkt. Apotheken können mit einem einfachen Test eine erste Triage machen und beispielsweise Blut im Urin nachweisen. Im Falle einer unkomplizierten Harnwegsinfektion kann Ihnen Ihr Apotheker die Anwendung von pflanzlichen Wirkstoffen wie Bärentraubenblätter oder Birkenblätter in Form von Tees oder Tabletten empfehlen. In komplizierten Fällen oder bei unklarer Diagnose erfolgt die Weiterleitung an den Hausarzt.

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