Die einen schwören auf die klassische Schulmedizin, andere setzen auf alternative Behandlungsmethoden und wieder andere halten eine Kombination für das Beste. Fakt ist: Der Trend zur Alternativmedizin nimmt zu.
«Früher war alles anders», hört man Erwachsene immer öfter sagen. Sicher hatten die Menschen früher in allen Lebensbereichen viel weniger Wahlmöglichkeiten – auch in der Medizin. Heute gibt es praktisch für alle gesundheitlichen Beschwerden eine Palette an Behandlungsmöglichkeiten. Dabei nehmen althergebrachte und neue alternative Methoden immer mehr an Bedeutung zu.
Schon unsere Vorfahren kannten die heilende Wirkung von Pflanzen.
Woher kommt das Bedürfnis nach Alternativen zur Schulmedizin? Wesentliche Faktoren sind der gesellschaftlich steigende Wunsch «zurück zur Natur» und die zunehmende Aufklärung via Medien und soziale Plattformen. Zu den klassischen Methoden der Alternativmedizin zählen die Akupunktur, die Homöopathie oder die Phytotherapie. Akupunktur hat eine jahrtausendealte Geschichte. Die Theorie der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) erklärt Krankheiten als Ausdruck eines gestörten Gleichgewichts zwischen Yin und Yang, also zwischen inneren und äusseren Einflüssen. Sie vermutet den Ursprung menschlicher Gesundheit im harmonischen Fluss der universellen Lebensenergie. Vereinfacht ausgedrückt sollen Nadelstiche die Selbstheilungskräfte stimulieren und so diese Lebensenergie wieder ungehindert fliessen lassen. Die auf Dr. Samuel Hahnemann zurückgehende Homöopathie basiert hingegen auf dem Prinzip «Gleiches mit Gleichem» behandeln. Auslöser von Krankheiten oder Symptomen sollen in stark verdünnter (= potenzierter) Form zur Therapie beigezogen werden. Als dritte von unzähligen weiteren Methoden der Alternativmedizin setzt schliesslich die Phytotherapie auf Kräuter und Heilpflanzen, welchen eine heilende Wirkung zugesprochen wird. Dabei werden die pflanzlichen Wirkstoffe beispielsweise von Johanniskraut oder Kamille extrahiert und zu Tees, Tropfen, Öl oder anderen Verabreichungsformen verarbeitet.
Was ist von alternativen Methoden zu halten? Welche Therapie wirkt bei welchen Beschwerden? Und wie sollen sich Laien ein Bild machen? Dank ihrer Ausbildung und ihrer Erfahrung im Austausch mit der Kundschaft vereinen Apothekerinnen und Apotheker einen grossen Wissensschatz und sind eine bewährte
Anlaufstelle für fachkundige Ratschläge. Oft geht es dabei um die bestmögliche Kombinationsbehandlung.
Edzard Ernst, Facharzt für Physikalische Medizin und Rehabilitation und Inhaber des weltweit ersten Lehrstuhls in Komplementärmedizin, hat sich in seinem Buch «Alternativmedizin – was hilft, was schadet» evidenzbasiert mit alternativen Behandlungsmethoden befasst. Er beschreibt die 20 bedenklichsten und die 20 besten Methoden, zu denen er unter anderem Chondroitin als Nahrungsergänzung gegen Arthrose oder Fischölpräparate zur positiven Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems zählt.
Autor: Erica Sauta
Apothekerinnen und Apotheker haben ein Ziel: Sie wollen ihren Kundinnen und Kunden dabei helfen, ihre Beschwerden zu lindern oder Krankheiten vorzubeugen. Ihr breites Wissen zu pharmazeutischen und naturheilkundlichen Präparaten sowie zu verschiedenen Behandlungsformen fliesst in ihre Beratungen ein. Ob Schul- oder Alternativmedizin oder eine Kombination aus beidem: Der Rat aus der Apotheke hilft Ihnen beim Entscheiden.