Trailrunning: Dem Trendsport auf der Spur

Laufend die Natur erkunden – das fasst die Essenz des Trailrunnings treffend zusammen. Dabei ist das intensive Naturerlebnis Motivation und Belohnung zugleich. Tempo und Strecke können auf jedes Fitnesslevel angepasst werden. Was hat es mit dem Trend auf sich?

Beim Trailrunning oder Traillaufen bewegt sich der Läufer für gewöhnlich abseits von asphaltierten Strassen und Feldwegen. Er ist bevorzugt auf Pfaden in hügeligem oder alpinem Gelände unterwegs und scheut dabei weder Auf- noch Abstiege, weder unebene, steinige noch felsige Wege. Eine klare Definition für einen Traillauf gibt es – zumindest im Breitensport – nicht. Für die meisten dürfte das ohnehin irrelevant sein, denn nicht nur die Leistung, sondern viel mehr das Erleben steht für Trailläuferinnen und Trailläufer im Vordergrund. Gerade beim Laufen in der Natur wird die Symbiose zwischen Mensch und Natur spürbar. Oder wie die begeisterte Hobbyläuferin Marie, 32, sagt: «Beim Laufen in den Bergen verspüre ich eine Demut und grosse Dankbarkeit. Körper, Geist und die Natur – alles spielt zusammen. Das geht nur mit Respekt – sich selbst und der Natur gegenüber.»

“Nicht die Leistung, das Erlebnis steht im Vordergrund.”

Vielseitiger als Laufen

Beim Traillauf wird der Körper vielseitiger gefordert als beim Laufen auf asphaltierten Wegen. Es lohnt sich daher, sich langsam an das unebene Gelände zu gewöhnen. Das Laufen auf weichem, unebenem Untergrund verlangt der Musku­latur deutlich mehr ab, denn Lauftempo, Körperhaltung und Technik verändern sich je nach Bodenbeschaffenheit. Ganz nebenbei verbessern Sie auch Ihren Gleichgewichtssinn und die Koordination. Je steiler der Pfad, desto kürzer werden die Schritte. Neigen Sie Ihren Oberkörper dabei leicht nach vorne und richten Sie den Blick dorthin, wo Sie als nächstes den Boden berühren. Gut möglich, dass Sie im klassischen Wandertempo genauso schnell vorankommen.
Der Abstieg ist technisch gesehen herausfordernder. Es ist wichtig, dass Sie sich konzentrieren, um einerseits Ihre Knie zu schonen und andererseits Unfälle zu verhindern. Dabei gilt: je steiler, desto langsamer. Machen Sie kurze Schritte und achten Sie beim Aufsetzen auf eine weiche Bewegung. Viele Läufer sind nach ihrem ersten Berglauf erstaunt, wie stark der Abstieg ihre Oberschenkelmusku­latur beansprucht hat.  Beim Traillaufen lohnt es sich, immer mal wieder innezuhalten und den Ausblick zu geniessen. Viele Hobbyläufer legen Teilstrecken walkend zurück, denn die Geschwindigkeit und die Anzahl zurückgelegter Kilometer sind nebensächlich, das Erlebnis steht im Vordergrund.

Loslaufen!

Wer wenig Lauferfahrung auf Trails und Wanderwegen hat, der sollte die Stecke, die auf natürlichem Untergrund zurückgelegt wird, langsam steigern. Laufen Sie zuerst über eine Wiese oder entlang eines einfachen Trails. Steigern Sie dann die Distanzen und variieren Sie Strecken, sowohl hinsichtlich Steigung als auch in Bezug auf die Bodenbeschaffenheit. Dabei lohnt es sich, professionelle Laufschuhe zu tragen, die über ein gutes Profil verfügen. Lassen Sie sich in einem auf Laufsport spezialisierten Fachgeschäft beraten. Sobald die Traillaufschuhe geschnürt sind, verlassen Sie den harten Asphaltboden. Denn dort hat man mit Schuhen, die fürs Gelände ausgelegt sind, wenig Spass.
Bevor Sie loslaufen, überlegen Sie, ob Sie Getränke oder einen Snack mitnehmen sollten. Bei Läufen bis zu einer Stunde reicht es vollkommen, wenn Sie erst nach dem Lauf Flüssigkeit zu sich nehmen. Bei längeren Trainingseinheiten versichern Sie sich, dass unterwegs Brunnen mit Trink­wasser sind, oder – noch besser – Sie nehmen Wasser mit. Ein Laufrucksack mit integriertem Trinksystem stört beim Laufen kaum. Nebst Wasser können Sie so auch einen Riegel, ein Erste-Hilfe-Set sowie ein Mobiltelefon mit vollem Akku für den Notfall mitführen.
Dass die Schuhe eine rutschfeste Sohle haben sollten und die Laufkleidung den Gegebenheiten angepasst werden muss, versteht sich von selbst. Speziell in den Bergen kann die Sonneneinstrahlung stark ausfallen. Sonnenhut, Sonnenbrille und Hautschutz mit ausreichendem Lichtschutzfaktor sind Pflicht. Ein Regenschutz schützt auch vor Wind und kann klein zusammengefaltet gut mitgeführt werden.

Autor: Astrid Widmer

Trailrunning in der Schweiz

Einer der ältesten und wohl auch einer der schönsten Bergläufe für ambitionierte Sportler ist «der Lauf der fünf Viertausender» im Wallis. Gestartet wird in Sierre und nach einer Distanz von 31 Kilometern ist der Zieleinlauf in Zinal. Dabei gilt es, 2200 Meter Aufstieg und 1100 Meter Abstieg zu überwinden. Die Anzahl der begehrten Startplätze ist beschränkt – melden Sie sich darum frühzeitig an.
Natürlich gibt es auch kürzere, wunderschöne Geländeläufe, im Mai sind das zum Beispiel:

  • 18. Mai: Monthey – Val d’Illiez (VS): 9.2 km, Aufstieg 700 Meter, Abstieg 150 Meter. www.montheydilliez.ch
    • 26. Mai: Reichenbach – Kiental – Griesalp (BE): 16.1 km, Aufstieg 790 Meter, Abstieg 89 Meter. www.bluemlisalp-lauf.ch
    • Weitere Veranstaltungen sowie allgemeine Informationen und Lauftipps finden Sie auf www.laufkalender.ch

TIPPS aus Ihrer Apotheke

Sonnenschutz

Wählen Sie einen Sonnenschutz aus, der Ihrem Hauttyp angepasst und schweissresistent ist. Beispielsweise Sprays lassen sich leicht auftragen und eignen sich je nach Zusammensetzung ganz besonders für sportliche Aktivitäten. In Ihrer Apotheke werden Sie individuell beraten. Ausserdem finden Sie dort auch isotonische Getränke, die Sportlern schnell Energie liefern, und Magnesiumpräparate für eine reibungslose Muskelfunktion und zum Vorbeugen von Muskelkrämpfen.