Sport und Schwangerschaft – kein Problem!

Sie sind ziemlich sportlich und seit Kurzem schwanger. Sie fragen sich, ob Sie weiterhin körperlich aktiv sein können. Dies hängt von der Sportart, von Ihrem Training und Ihrem Gesundheitszustand ab. Seien Sie aktiv, jedoch mit Mass.

Im Juni 2014 nahm Alysia Montaño, eine amerikanische Mittelstreckenläuferin und vierfache Medaillengewinnerin, an einem 800-Meter-Lauf teil. Sie war damals im achten Monat schwanger. Es gibt zahl­reiche Beispiele von Spitzensportlerinnen, die Sport und Schwangerschaft miteinander vereinbaren, was in der Öffentlichkeit oft auf Unverständnis stösst und die Frage aufwirft: Sind Sport und Schwangerschaft wirklich kompatibel?
Natürlich! Sport wird von Experten sogar empfohlen. Sportliche Aktivitäten können so lange aufrechterhalten werden, wie sich die Frau dabei wohlfühlt. Das Trainieren ist für das Baby nicht gefährlich. Es ist sogar erwiesen, dass aktive Frauen weniger anfällig sind für Probleme während der Schwangerschaft oder bei der Geburt.

Keine Wettkämpfe und keine Risikosportarten

Sportwettkämpfe, Leistungssportarten sowie Sportarten mit hohem Verletzungsrisiko wie Teamsport, Kampf- und Wintersportarten oder Sportarten mit hoher Sturzgefahr (Alpin- und Wasserski) sollten gemieden werden. Tauchen, Reiten und Aktivitäten in grossen Höhen sind ebenfalls nicht geeignet.

Lassen Sie sich Zeit und hören Sie immer auf Ihren Körper.

Es gibt wenige schwangere Spitzensportlerinnen, die es wagen, an Wettkämpfen teilzunehmen. Dabei stehen sie unter strenger ärztlicher Aufsicht, denn im letzten Trimester ist der Körper einer schwangeren Frau anfälliger für Gelenk- und Bänderverletzungen.

Jegliches Übertreiben kann dem Baby schaden

Wenn Sie während der Schwangerschaft Sport treiben wollen, sollten Sie mit Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen vorgängig darüber sprechen. Da Herz- und Atemfrequenz während der Schwangerschaft tendenziell ansteigen, müssen die Anstrengungen angepasst werden. Ein Zuviel wird sich in Kurzatmigkeit und Müdigkeit äussern, was dem Baby schaden kann. Bei intensiver Anstrengung nehmen die Muskeln mehr Sauerstoff auf, was für den Fötus vorübergehend zu einem Sauerstoffmangel führen kann. Wenn sich ein solches Ereignis wiederholt, kann dies das Wachstum behindern oder gar Wehen auslösen.

Weniger Komplikationen und Kaiserschnitte bei Sportlerinnen

Es gibt viele Vorteile, die für eine körperliche Aktivität während der Schwangerschaft sprechen, darunter insbesondere eine bessere Gewichtskontrolle und die Erhaltung von Muskelmasse und Fitness sowie weniger Rückenschmerzen. Auch kann mit angepasstem Training risikoreichen Schwangerschaftskomplikationen wie Bluthochdruck oder Schwangerschaftsdiabetes, vorgebeugt werden.
Studien haben gezeigt, dass die Aufrechterhaltung einer sportlichen Betätigung die Geburt erleichtert und das Risiko eines Kaiserschnitts verringert.

Autor: Sophie Membrez

Vermeiden Sie Magnesiummangel

Sportliche Betätigung in der Schwangerschaft erhöht den Magnesiumbedarf. Eine erwachsene Frau braucht etwa 360 mg Magnesium pro Tag. Damit das Baby sich gut entwickeln kann, steigt der Bedarf während der Schwangerschaft auf etwa 400 mg an. Bei schwangeren Frauen kommt es übrigens häufig zu Krämpfen: ein typisches Zeichen für Magnesiummangel.
Auch bei sportlichen Aktivitäten wird Magnesium verbraucht, da die Muskeln bei Anstrengung damit versorgt werden müssen. Achten Sie also darauf, Mangelerscheinungen vorzubeugen und sprechen Sie mit ihrer Gynäkologin, Ihrem Gynäkologen oder Ihrer Apothekerin, Ihrem Apotheker darüber.

Welche Sportarten kann Frau betreiben?

Ein moderates Training ist für alle werdenden Mütter empfehlenswert, wobei es jedoch wichtig ist, auf den Körper zu hören und nicht zu ehrgeizig zu sein, was die Leistung betrifft. Zu den Sportarten, die für schwangere Frauen empfohlen werden, gehören:

  • Moderate Ausdauersportarten wie Radfahren, Nordic Walking oder Spazierengehen.
  • Wassergymnastik und Schwimmen: Wassersportarten sind sehr beliebt, da
    das Wasser das Gewicht, das der Körper normalerweise trägt, reduziert. Dadurch werden die Gelenke entlastet.
  • Pilates oder Yoga: Vermeiden Sie dabei Umkehrhaltungen, also Haltungen, bei denen der Kopf der tiefste Punkt des ausgerichteten Körpers ist, nach der 32. Schwangerschaftswoche, da das Baby dadurch in die Steisslage kippen kann.
  • Aerobic: Keine zu intensive Übungen, da diese Wehen auslösen könnten.