So gelingt der Schulstart

Der erste Schultag ist eines der grossen Ereignisse im Leben. Die meisten Kinder sehen diesem Tag mit Freude entgegen. Aber auch Angst vor dem Unbekannten, vor hohen Erwartungen oder vor fremden Menschen sind an der Tagesordnung. Was können Eltern tun, um diesen besonderen Moment im Leben ihres Kindes zu einem positiven Erlebnis zu machen?

Nach den Sommerferien ist es wieder soweit: Rund 85’000 Kinder ab vier Jahren beginnen die obligatorische Schulzeit mit dem Kindergarten oder der Eingangsstufe und für ebenso viele beginnt die klassische erste Klasse mit Rechnen, Lesen, Schreiben und Hausaufgaben.
Wie bei jedem Neustart im Leben, ist gerade dieser Lebensabschnitt nebst mit Freude und Neugier auch mit Ängsten verbunden. Für viele Kinder ist es die erste längere und regelmässige Trennung von den Eltern. Sie müssen sich auf neue Betreuungspersonen und noch unbekannte Kinder einlassen. Der strikte Tagesablauf stellt Kinder und Eltern vor neue Herausforderungen. Was können Eltern tun, um ihre Kinder möglichst gut auf diese Lebensphase vorzubereiten?

Was man kennt, macht weniger Angst

Mami und Papi tun gut daran, dem Schuleintritt positiv und gelassen entgegenzublicken und die Neugier beim Nachwuchs zu fördern. Gleichzeitig sollen allfällige Ängste der Kinder erkannt und ernst genommen werden. Über Gespräche und gezielte Aktivitäten können die Eltern dem Kind helfen, das Unbekannte besser einzuschätzen und ihm so einen grossen Teil der Angst nehmen.
Folgende Aktivitäten können Ihrem Kind im Vorfeld helfen:
• Schauen Sie sich die Schule oder den Kindergarten zusammen an und erkunden Sie den Spielplatz und Pausenplatz.
• Lernen Sie die Lehrpersonen ungezwungen kennen und verabreden Sie sich mit zukünftigen Gspänli zum Spielen.
• Kaufen Sie die Utensilien für den Schulstart rechtzeitig ein. Lassen Sie Ihr Kind selbst auswählen.
• Passen Sie die Tagesstruktur langsam an den neuen Tagesablauf an (Aufstehzeiten, Essenszeiten, Einschlafzeiten).
• Geben Sie Ihrem Kind Gelegenheit, den Schulweg kennenzulernen, und üben Sie kritische Stellen ein.
• Allfällige ausserschulische Betreuungspersonen und -einrichtungen sollten Sie rechtzeitig organisieren und das Kind bereits eingewöhnen, sodass nicht alles Neue auf einmal kommt.
• Stärken Sie Selbstvertrauen und Selbständigkeit mit kleinen Arbeiten oder Ämtli, die das Kind eigenständig ausführen kann und so Verantwortung übernehmen darf.
• Etablieren Sie emotionale Rituale, wie eine abendliche Vorlese- oder Kuschelstunde, um der anhänglichen Seite des Kindes weiterhin Raum zu geben.

Wichtig ist, dass die Eltern dem Kind viel Motivation auf den Weg mitgeben und keinen unnötigen Leistungsdruck aufbauen. Das Beste, was Eltern passieren kann, ist ein Kind, das gerne zur Schule geht, sich für viele unterschiedliche Themen interessiert und neugierig bleibt.

Den grossen Tag ganz ruhig angehen

Am ersten Schul- oder Kindergartentag ist es für die ganze Familie von Vorteil, wenn alles stressfrei abläuft. Fürs Aufstehen, Bereitmachen und für Unvorhergesehenes soll genügend Zeit zur Verfügung stehen. Gelassenheit ist angesagt. Wenn die Kleider schon am Vorabend ausgewählt werden und bereits geklärt ist, was zum Znüni eingepackt wird, ist der Morgen entspannter. Das Kind ist an diesem Tag die Hauptperson und die Eltern sind nur Begleiter. Je mehr es den Eltern gelingt, loszulassen und dem Kind zu vertrauen, desto einfacher baut das Kind Selbstvertrauen auf und übernimmt Verantwortung.

Der erste Schultag ist ein Meilenstein.

Was für den ersten Schultag gilt, bleibt während der ganzen Schulzeit wichtig: Eltern sollen nur dann eingreifen, wenn unbedingt nötig. Jede selbst gemeisterte Aufgabe und jedes eigens gelöste Problem stärken das Selbstwertgefühl des Kindes und bereiten es optimal auf alle weiteren Herausforderungen im Leben vor.

Autor: Sandra Müller

Kleine Helfer für einen gelungenen Schulstart

• Bei Unruhe oder Schlafproblemen können beruhigende Kräutertees (zum Beispiel Orangenblüten, Lavendelblüten, Melissenblätter, Passionskraut, Pfefferminzblätter), homöopathische Globuli oder ätherische Öle (zum Beispiel Mandarine, Vanille oder Lavendel) Abhilfe schaffen.
• Bei Müdigkeit, Antriebsschwäche oder Infektanfälligkeit helfen Multivitaminzubereitungen (erhältlich zum Beispiel als Saft, Gummibärli oder Schöggeli) oder Probiotika.
• Bei Bauchschmerzen (häufig psychosomatisch) kann eine Massage mit einem Körperöl (mit oder ohne ätherische Öle) oder eine warme Bettflasche Wunder bewirken.
• Bei akuten Bobos, Trotzreaktionen, Angstattacken oder in der Zeit um den ersten Schultag, sind Bachblüten Notfalltropfen eine mögliche Option.