Peinlich, aber (meist) normal

Uhh, das stinkt! Nach dem unverwechselbaren Geräusch bereitet sich ein übelriechendes Düftchen aus. Alle tun es – aber am liebsten im Verborgenen. Doch warum «pupst» man eigentlich und was hilft bei übermässigen Blähungen?

Den meisten Menschen ist das Pupsen ziemlich peinlich – vor allem, wenn es tönt und stinkt. Dabei ist der Vorgang ganz normal und kein Grund, sich zu schämen. Woher kommt der Drang, «Luft abzulassen»?
Mit dem Essen schluckt man automatisch Luft. Auch schlechtes Kauen, Schlingen oder kohlensäurehaltige Getränke fördern die Sauerstoffzufuhr. Zusätzlich zu diesen normalen Vorgängen gibt es auch Nahrungsmittel, welche die Gasbildung im Darm begünstigen. Dazu zählen vor allem Kohlgemüse, Hülsenfrüchte und Zwiebeln. Während der Verdauung wird die überschüssige Luft teils von den Darmwandzellen aufgenommen, teils über das Blut zur Lunge transportiert und dort ausgeatmet. Der Rest geht über Darmwinde ab. Alles ganz normal.

Gründe für Blähungen analysieren

Bedenken sind erst bei übermässigem Winden oder häufigem Blähbauch (Meteorismus) angebracht. Schon eine Anpassung des Speiseplans kann Linderung schaffen. Es empfiehlt sich, ein Ernährungstagebuch zu führen und die blähenden Nahrungsmittel zu notieren. In Ihrer Apotheke finden sich zudem zahlreiche Präparate, welche die Verdauung unterstützen: Neben der altbekannten Wärmeflasche helfen auch Heilkräuter wie Anis, Fenchel oder das ätherische Öl von Pfefferminze. Ihre Apothekerin oder Ihr Apotheker kann Ihnen auch Spezialitäten auf Simeticon-Basis anbieten, einer Substanz, die ihre Wirkung im Darm entfaltet. Dort verändert sie die Oberflächeneigenschaften der Gasbläschen. Nach der Passage durch den Verdauungstrakt wird die Substanz unverändert ausgeschieden.
Der Verdauungsschnaps hingegen sollte vermieden werden. Dieser wirkt nämlich eher kontraproduktiv auf die Verdauung, weil er den Stoffwechsel zusätzlich belastet. Wenn weder das angepasste Ernährungsverhalten noch die Hilfsmittel nützen, ist eine Abklärung angezeigt. Die Beschwerden könnten auch von einer Laktoseintoleranz, einer Glutenunverträglichkeit oder einer chronischen Reizdarmerkrankungen herrühren.