Muttermale – ein Grund zur Sorge?

Muttermale können durchaus attraktiv sein, weshalb sie auch als Schönheitsflecken bezeichnet werden. Sie sind sehr häufig und meist harmlos. Was verbirgt sich hinter diesen Malen, die jeden Menschen unverwechselbar machen? In manchen Fällen besteht ein Risiko, daher sollte man einige Vorsichtsregeln beachten.

Was haben Eva Mendes, Marylin Monroe, Madonna und Cindy Crawford gemeinsam? Sie alle gelten als Ikonen und zählen zu den schönsten Frauen der Welt. Ihr aussergewöhnlich attraktives Lächeln zeichnet sich nicht zuletzt dadurch aus, dass ein Schönheitsfleck direkt oberhalb der Lippe es gewissermassen betont. Schönheitsflecken im Gesicht können Schauspielerinnen eine noch faszinierendere Ausstrahlung verleihen und zu ihrem Markenzeichen werden. Wer nicht das Glück hat, mit so einem charakteristischen Merkmal ausgestattet zu sein, malt es sich mit einem Kajalstift auf!

Seit der frühen Kindheit

Ein Muttermal oder Schönheitsfleck ist ein soge­nannter Melanozytennävus, eine sehr häufig vor­kommende kleine Hautwucherung, die entsteht, wenn sich Melanozyten – die für die Pigmentierung verantwortlichen Zellen – unter der oberflächlichen Hautschicht anreichern. Die braunen oder schwarzen Male können an beliebigen Hautstellen einzeln oder in Gruppen auftreten. Die meisten erscheinen ab der frühen Kindheit und bis zum Alter von etwa 25 Jahren. Eine erwachsene Person weist ungefähr zehn bis 40 Muttermale auf. Mit den Jahren können sich die Male allmählich verändern, stärker hervortreten oder ihre Farbe ändern. Bisweilen entspriessen ihnen Haare. Manche Muttermale verändern sich gar nicht. In selteneren Fällen können sie sich zurückbilden.

Früherkennung ist entscheidend

Muttermale sollten im Rahmen regelmässiger Untersuchungen auf Veränderungen kontrolliert werden. Es gibt Apps, mit denen Betroffene Fotos von verdächtigen Nävi (Muttermale) aufnehmen und auf diese Weise allfällige im Laufe der Zeit eintretende Veränderungen dokumentieren können.

Werden Farb-, Höhen-, Grössen- oder Formveränderungen festgestellt, muss umgehend eine Abklärung durch einen Dermatologen erfolgen. Besonders zu achten ist ausserdem auf Muttermale, die empfindlich oder schmerzhaft werden oder auf einmal zu Blutungen neigen oder jucken. Auch derartige Anomalien müssen dem Arzt mitgeteilt werden. Verdächtige Muttermale schneidet der Dermatologe heraus und lässt sie (histologisch) untersuchen, um sicherzustellen, dass keine bösartigen Veränderungen vorliegen.

Gefürchtet: das Melanom

Man unterscheidet drei Arten von Hautkrebs, von denen zwei (Basalzellkarzinom und Stachelzellkar­zinom) keine Metastasen verursachen und eine wesentlich bessere Prognose versprechen. Der letzte Typ, das Melanom, ist für zehn Prozent der Fälle verantwortlich und macht drei Viertel der Todesfälle aus. Werden Melanome rechtzeitig erkannt, ist eine Behandlung möglich. Die besten Heilungsaussichten bestehen bei Melanomen in frühen Stadien, die noch keine Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet haben. Die Früherkennung ist also von zentraler Bedeutung. Lediglich 20 Prozent der Melanome entwickeln sich aus einem bereits bestehenden Muttermal. In 80 Prozent der Fälle bilden sie sich auf gesunder Haut, die vorher keine Pigmentmale oder Veränderungen aufgewiesen hat.

Sonnenschutz – die einzige wirksame Massnahme

Die Sonne stellt für Menschen jeglichen Hauttyps ein Risiko dar. Wer sich richtig schützen will, sollte ein wirksames Produkt mit mindestens Schutzfaktor 30 wählen und es 20 Minuten vor dem Sonnenkontakt auftragen. Bei heller oder empfindlicher Haut empfiehlt sich Schutzfaktor 50. Achten Sie ausserdem darauf, jeweils nach dem Baden und grundsätzlich alle drei Stunden genügend Sonnenschutzmittel aufzutragen. Setzen Sie sich nicht direkt der Sonne aus, sondern halten Sie sich vorwiegend im Schatten auf. Schützen Sie sich bei direkter Sonneneinstrahlung mit einem T-Shirt und einer Kopfbedeckung.

Sophie Membrez

Die verschiedenen Arten von Muttermalen

Gewöhnlicher Nävus:

Hierbei handelt es sich um ein normales, kleines und scharf abgegrenztes Muttermal.

Kongenitale Nävi:

Bei der Geburt bereits vorhandene Muttermale kleineren oder grösseren Umfangs finden sich bei einem Prozent der Bevölkerung. Je grösser diese sind, desto höher ist das Risiko, dass sie zu Krebs entarten.

Dysplastische Nävi:

Solche Muttermale weisen in der Regel einen überdurchschnittlichen Durchmesser, eine unregelmässige Form und eine uneinheitliche Farbe auf. Die Entstehung dieser Nävi ist noch nicht geklärt. Wissenschaftler vermuten, dass die Einwirkung von UV-Strahlen dabei eine Rolle spielt.

Eine Methode zur Selbstkontrolle

Die Merkmale, auf die Sie bei der Kontrolle Ihrer Muttermale achten müssen, können Sie sich anhand der ersten fünf Buchstaben des Alphabets merken. Weist ein Muttermal eines dieser Merkmale auf, wenden Sie sich damit bitte umgehend an einen Dermatologen oder eine Dermatologin. Es könnte bösartig sein.

Asymmetrie: Die beiden Hälften des Muttermals sind nicht deckungsgleich.

Begrenzung: Der Rand ist unscharf oder unregelmässig.

Colour (engl. für Farbe): Die Farbe ist uneinheitlich und in der Mitte anders als am Rand.

Durchmesser: Das Muttermal vergrössert sich zunehmend.

Entwicklung: Das Muttermal verändert sich in Grösse, Form oder Farbe.