Mann, bleib gesund!

Bei Männern sind Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen die häufigsten Krankheiten, die sich später auf den Topplätzen der Todesursachenstatistik wiederfinden. Um länger zu leben, müssen Männer vor allem eines: Einen gesünderen Lebensstil pflegen.

Gemäss Bundesamt für Statistik sind 2021 in der Schweiz 9225 Männer an Krebs gestorben, 9114 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen und 719 haben sich das Leben genommen. Zwar nähert sich das durchschnittliche Sterbealter von Mann und Frau seit Jahren immer mehr an, doch Fakt ist: Männer leben hierzulande im Schnitt vier Jahre weniger lang, im europäischen Vergleich sind es bis zu sieben Jahre Unterschied. Und das liegt gemäss Studien daran, dass Männer sich ungesünder ernähren, weniger bewegen, häufiger an Übergewicht leiden, mehr Risiken eingehen, aber auch daran, dass sie Vorsorgeuntersuchungen meiden und generell seltener und später zum Arzt gehen als Frauen. Dabei sind viele Erkrankungen, sofern sie im Frühstadium entdeckt werden, mit gezielter Behandlung gut therapierbar. Ein Überblick.

Die Krebsleiden der Männer

Nebst Lungenkrebs und Dickdarmkrebs mit jeweils rund 2500 neu diagnostizierten Fällen pro Jahr ist das Prostatakarzinom mit jährlich rund 6300 neuen Diagnosen die häufigste Krebsart bei Männern in der Schweiz. Zu den Ursachen zählen Alter und genetische Veranlagung, aber auch Übergewicht, mangelnde Bewegung und das Rauchen. Vorboten sind vermehrter Harndrang, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Blut im Urin oder Schmerzen beim Samenerguss. Die Therapien reichen, je nachdem wie aggressiv der Krebs ist, von aktivem Überwachen bis hin zu Medikamenten, Operation und Bestrahlung. Gut zu wissen: Nebenwirkungen wie Inkontinenz und Impotenz nach einer Operation sind selten geworden.

Herz und Gefässe

Mit rund 30 Prozent Anteil belegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen Platz zwei der häufigsten Todesur­sachen bei Männern. Darunter werden verschiedene Erkrankungen des Herzens und der Gefässe zusammengefasst. Besonders verbreitet ist die koronare Herzkrankheit. Darunter versteht man eine Ver­engung oder einen Verschluss der Herzkranzgefässe. Angina pectoris (Engegefühl), Herzinfarkt oder ein Herz-Kreislauf-Stillstand sind häufige Folgen. Das Alter, genetische Veranlagung, Diabetes, Blut­hochdruck und hohes Cholesterin, aber auch ein ungesunder Lebensstil mit Rauchen, Stress, Übergewicht sind Gründe für eine Verengung. Typische Symptome, die umgehend ärztlich abgeklärt ge­hören, sind Brennen hinter dem Brustbein, links­seitige Brustschmerzen, Herzrhythmusstörungen. Gute Therapieerfolge werden je nach Symptomen mit Medikamenten und je nach Ausprägung mit einem Stent (Gefässstütze aus Metall oder Kunstfasern, um verengte Gefässe aufzuweiten) oder Bypass (eine Art Umleitung, die einen verschlossenen Gefäss­abschnitt ersetzt) erzielt. Gut zu wissen: Erektions­störungen sind oft ein Frühwarnsymptom für Arteriosklerose – ein langjähriger Erkrankungsprozess der Gefässe, die unter anderem ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Hirnschlag mit sich bringt.

Früherkennung kann Leben retten.

Suizid infolge Depression

Männer begehen fast dreimal so oft Selbstmord wie Frauen. Experten vermuten, dass 60 bis 90 Prozent der Depressionen bei Männern nicht erkannt, geschweige denn therapiert werden. Die hohe Selbstmordrate als Folge davon spricht für sich. Genetische Veranlagung, Stoffwechsel- und Funktionsstörungen im Gehirn, bestimmte Entwicklungs- und Persön­lichkeitsfaktoren oder ein belastendes Ereignis sind die häufigsten Ursachen. Typische Symptome sind depressive Stimmung, Interessensverlust, Freud­losigkeit, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Müdigkeit, Konzentrationsstörungen, vermindertes Selbstwertgefühl, Schuldgefühle, pessimistische Zukunfts­vorstellungen, Suizidgedanken. Depressionen sind medikamentös und psychotherapeutisch gut behandelbar. Gut zu wissen: Drogen- oder Alkoholmissbrauch ist eine typische Reaktion von Erkrankten.

Suzana Cubranovic

 

TIPPS aus Ihrer Apotheke

 Vorsorgen hilft!

25.5 Prozent der Männer in der Schweiz waren noch nie beim Arzt. Bitte gehen Sie hin! Bei den beschriebenen Symptomen, aber auch zur Früherkennung von Bluthochdruck, Diabetes oder Krebs. Folgende Vorsorgeunter­suchungen werden empfohlen:

Ab 18 Jahren:

  • Blutdruckmessen

Ab 40 Jahren:

  • Cholesterinmessung
  • Blutzuckermessung
  • Herz-Kreislauf-Check

Ab 45 Jahren:

  • Prostatavorsorgeuntersuchung

Ab 50 Jahren:

  • Darmspiegelung

Achten Sie zudem auf einen gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Bewegung und Schlaf. Meiden Sie Nikotin, Alkohol, Stress und achten Sie auf Ihr Gewicht. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie Veränderungen an Körper und Psyche bemerken, sich krank fühlen und nehmen Sie Vorsorgeuntersuchungen wahr. Einige können Sie in Ihrer Apotheke machen lassen.