Let’s Dance – eine Hymne aufs Tanzen

David Bowie und viele andere Künstler haben darüber gesungen, unzählige Filme darüber erlangen Kultstatus und bei den meisten beginnt der Körper automatisch zu wippen, wenn der Lieblingssong ertönt: Tanzen bringt Freude und hellt die Stimmung auf. Zudem hat Tanzen auch viele positive Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit.

Tanzen ist eine universelle Sprache, die Menschen verbindet. Und das Schönste daran: Tanzen ist überall möglich, auf der Party, im eigenen Wohnzimmer, in der Schule oder auf den Strassen. Verschiedene Tanzstile kann man erlernen, auch ohne eine einzige Tanzstunde zu be­suchen: Den Körper intuitiv zu Musik zu bewegen, das geht immer und ganz von selbst.

«Wir sollten jeden Tag als verloren betrachten, an dem wir nicht wenigstens einmal getanzt haben.»

Friedrich Nietzsche (1844 – 1900), deutscher Philosoph und Dichter

Positive Wirkung auf Herz und Muskeln

Tanzen ist ein Ganzkörpertraining für mehr Ausdauer, Kraft und Flexibilität. Verschiedene Muskelgruppen werden aktiviert, die Herzfrequenz und Sauerstoffversorgung gesteigert. Viele Tanzstile erfordern eine aufrechte Körperhaltung, wodurch die Rumpfmuskulatur gestärkt, Rückenproblemen vorgebeugt und generell die Körperwahrnehmung und -haltung verbessert wird. Auch die Knochengesundheit profitiert: Kleine Stösse, wie sie beim Hüpfen und bei Sprüngen vorkommen, regen die knochen­aufbauenden Zellen an und stärken so die Knochen.

Gut fürs Hirn

Tanzbewegungen erfordern präzise Bewegungsabläufe und die Koordination mehrerer Körperpartien gleichzeitig. Dies fördert das Zusammenspiel zwischen Hirn- und Muskelzellen und schult die Balance. Besonders für ältere Menschen kann das Tanzen eine wirksame Methode sein, um Stürzen vorzubeugen und die Mobilität im Alltag zu erhalten.

Einen bestimmten Tanzstil zu erlernen, ist in jedem Alter möglich und verlangsamt nachweislich den altersbedingten Verlust der kognitiven Fähigkeiten. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass durchs Tanzen verschiedene Unterbereiche der Kognition wie das Gedächtnis, die visuell-räumliche Funktion, die kognitive Flexibilität, die Aufmerksamkeit und das Gleichgewicht gefördert werden.

Tanzen baut Stress ab

Nebst den körperlichen Vorteilen hat das Tanzen vor allem positive Auswirkungen auf die Psyche. Tanzen ist kreativ und vermittelt das Gefühl von Freiheit und Selbstbewusstsein. Beim Tanzen werden Endorphine freigesetzt, sogenannte Glückshormone, die stimmungsaufhellend wirken und das Wohlbefinden verbessern. Das hilft, Stress abzubauen und die geistige Gesundheit zu fördern. Beim Tanzen mit anderen Menschen ist das Gemeinschaftsgefühl etwas besonders Schönes. Gerade für ältere Menschen oder solche, die allein leben, ist Tanzen eine Möglichkeit, das soziale Netz zu erweitern und neue Freundschaften zu knüpfen.

Welcher Tanzstil passt zu mir?

Wer nach einem passenden Tanzstil sucht, hat die Qual der Wahl. Oder wo ist der gemeinsame Nenner von klassischem Ballett, Tango, Rock’n’Roll und Samba? Sowohl die Musik als auch der kulturelle Hintergrund sind völlig verschieden und trotzdem geht es schliesslich um eines: Den Körper zur Musik zu bewegen und damit einem Gefühl Ausdruck zu geben. Eine erste Frage, die man sich beim Suchen des geeigneten Tanzstils stellen kann, ist demnach: Welche Musik spricht mich am meisten an? Da die Musik das zentrale Element des Tanzens ist, geht es bei der Wahl einer Tanzrichtung erst einmal darum, die Musik zu mögen. In zweiter Linie kommen dann Fragen hinzu, wie: Wo gibt es Möglichkeiten, diesen Tanz zu lernen, ist der Körper dafür geeignet und gefallen die Bewegungsabläufe? Ausprobieren ist immer eine gute Option – man merkt sehr schnell, ob eine bestimmte Tanzrichtung passt oder nicht.

«Würden wir mehr tanzen, die Welt wäre eine andere!»

Andreas Nero Nick (*1955), deutscher Komponist und Texter

Sandra Müller

Drei Tanzstile, die schnell und gut erlernbar sind

  • Salsa: Salsa ist ein leidenschaftlicher lateinamerikanischer Tanz, der zu rhythmischer Musik mit starken Betonungen getanzt wird. Salsa ist für Menschen jeden Alters geeignet, die die lateinamerikanische Kultur lieben, ihre Koordination verbessern möchten und Spass an Tanzveranstaltungen haben.
  • Line Dance: Country-Liebhaber werden beim Line Dance fündig. Diese choreografierte Tanzform, die in Reihen und Linien nebeneinander getanzt wird, ist für Menschen jeden Alters und Fitnesslevels geeignet und kommt ohne Tanzpartner aus. Line Dance ist eine gute Option, um die Fitness, das Gedächtnis und die Koordination zu verbessern.
  • Lindy Hop: Lindy Hop hat seinen Ursprung im afroamerikanischen Harlem, NYC, der 1920er-Jahre. Dieser mitreissende Tanz hat unterdessen weltweit eine grosse Fangemeinde, kann vielerorts in Kursen und Workshops erlernt und an eigenen Partys getanzt werden. Grundlage ist der schnelle Swing. Der Tanz verbindet Spass, Impro­visation, Akrobatik und vor allem Lebensfreude.

 

Tanzen hat die gleichen positiven Auswirkungen auf die körper­liche und psychische Gesundheit wie Sport, macht aber den meisten Menschen viel mehr Spass und wird ganz anders wahrgenommen. Tanzen kann man überall, allein, mit einem Partner oder in der Gruppe. Ohne Ausrüstung und auch ohne Vorkenntnisse. Kreativität und die Hingabe an die Musik sind die wichtigsten Voraussetzungen für ein schönes Tanzerlebnis.