Histamin: Käse und Wein lasse sein

Wein und Käse zum Apéro – schon röten sich die Wangen, das Herz rast. Nicht vor Freude, sondern wegen des Histamins. Eine von 100 Personen in der Schweiz hat eine Histaminintoleranz, Frauen sind davon häufiger betroffen als Männer.

Sie ist nicht einfach zu diagnostizieren: Eine Histaminintoleranz äussert sich ganz unterschiedlich – von Hautrötungen, Juckreiz, Fliessschnupfen über Übelkeit, Migräne, Erbrechen, Bauchschmerzen, Durchfall bis hin zu Schwindel und Herzrhythmusstörungen. «Die Beschwerden treten sofort oder bis zu vier Stunden nach dem Essen auf», so Roxane Guillod, Expertin bei aha! Allergiezentrum Schweiz. Für die Diagnose gibt es keine aussagekräftigen Tests und es müssen zunächst Krankheiten wie eine Nahrungsmittelallergie oder eine Magen-Darm-Erkrankung ausgeschlossen werden.
Bleibt der Verdacht einer Histaminintoleranz, hilft eine histaminarme Ernährung, die man mit einer spezialisierten Ernährungsberaterin oder einem spezialisierten Ernährungsberater angeht.

Auf Ursachensuche

Warum jemand Histamin nicht verträgt, ist nicht ganz geklärt. Dabei liegt vermutlich ein Mangel des histaminabbauenden Enzyms vor oder es ist nur eingeschränkt aktiv. Histamin ist ein körpereigenes Hormon, kommt aber auch in fast allen Lebensmitteln vor. Vor allem beim Reifen oder Vergären entsteht viel Histamin, darum sollten Betroffene fermentierte und gelagerte Produkte wie Käse, Wurst, Sauerkraut, Konserven sowie Rotwein und Bier meiden. Roxane Guillod: «Je frischer das Lebensmittel, desto weniger Histamin.»

aha! Allergiezentrum Schweiz hilft

Fragen beantworten die Expertinnen der aha!infoline kostenlos, Montag bis Freitag, 8.30 – 12.00 Uhr unter 031 359 90 50. Weitere Infos auf www.aha.ch