Abseits der Pisten Sonne, Schnee und Berge geniessen! Das bieten Skitouren in vollendeter Form. Um diese Art von Wintersport gefahrlos geniessen zu können, sind eine seriöse Vorbereitung, eine zweckmässige Ausrüstung und eine gründliche Planung der Tour notwendig.
Wer gerne abseits der präparierten Pisten das Schneevergnügen sucht, hat mit dem Skitourengehen eine perfekte Alternative. Im eigenen Tempo und ohne Rummel durch den frischen Schnee dem Gipfel zustreben, oben die Aussicht geniessen, durch Tiefschnee ins Tal hinuntergleiten und sich in der Hütte oder im Bergrestaurant in gemütlicher Runde über das Geleistete freuen. Diese Vorstellung zieht immer mehr Menschen in ihren Bann. Um diesen anspruchsvollen Wintersport sicher und ohne körperliche Überlastung geniessen zu können,
Lawinen sind die grösste Gefahr auf Skitouren.
ist eine gute physische Verfassung notwendig. Eine starke Beinmuskulatur und gute Kondition sind wichtige Voraussetzungen. Eine sichere Skitechnik auf der Piste und eine gewisse Erfahrung im Tiefschnee sind ebenfalls Grundlagen für eine erfolgreiche Skitour. Technisch sollte auf jeden Fall die Spitzkehre beherrscht werden, da im steilen Gelände eine sanft ausholende Spur nicht immer gegeben ist. Auch die richtige mentale Einstellung hilft, Gefahren zu vermeiden und den Spass zu steigern. Skitourengehen ist keine Einzelsportart – vielmehr ist das Gruppenerlebnis und das aufeinander Eingehen am Berg Teil der Faszination.
Skitourengehen unterscheidet sich in einigen Punkten wesentlich vom Pistenskifahren. Dort kann der Aufstieg bequem durch eine Fahrt mit der Bergbahn hinter sich gebracht werden. Beim Tourengehen ist Muskelkraft gefragt. Damit diese optimal eingesetzt werden kann, ist eine besondere Ausrüstung notwendig. Die speziellen Tourenskis sind in der Regel kürzer und leichter als Pistenskis. Dies spart Kräfte beim Aufstieg und erleichtert das Tiefschneefahren bei der Abfahrt. Für den Aufstieg wird die Unterseite der Skis mit speziellen Fellen beklebt, die das Zurückrutschen verhindern. Ein montierbares Harscheisen hilft zudem, auf hartem Schnee oder eisigen Stellen vorwärts zu kommen. Die spezielle Bindung ist nur vorne am Schuh über ein Scharnier mit dem Ski verbunden. Sohle und Ferse sind frei, sodass der Ski beim Aufsteigen einfach vorgeschoben werden kann. Für die Abfahrt kann die Ferse dann ebenfalls am Ski fixiert werden. Besondere Skischuhe, die etwas beweglicher und vor allem leichter sind, helfen beim Aufstieg. Damit Anfängerinnen und Anfänger nicht gleich die ganze Ausrüstung kaufen müssen, bevor sie überhaupt wissen, ob das Skitourengehen der richtige Sport für sie ist, kann die Ausrüstung bei Sportgeschäften oder Kursanbietern gemietet werden. Es ist überdies empfehlenswert, zuerst einen Schnupper- oder Einsteigerkurs zu besuchen. Dort werden die richtige Technik und das korrekte Verhalten am Berg vermittelt.
Entscheidend für eine erfolgreiche Skitour ist die gründliche Vorbereitung. Nebst der Ausrüstung in einwandfreiem Zustand und der körperlichen Fitness muss die Tour gut geplant sein. Die Anforderungen sollen den Gruppenmitgliedern angepasst sein und die geografischen Besonderheiten sowie die aktuellen Wetterverhältnisse müssen berücksichtigt werden. Lawinen sind die grösste Gefahr auf Skitouren. Deshalb müssen die Schneeverhältnisse im Gebiet vor jeder Tour genau studiert werden. Dafür braucht es Erfahrung und vertiefte Kenntnisse. Es empfiehlt sich deshalb unbedingt, mit einer routinierten Person auf Tour zu gehen, bis genug eigenes Wissen gesammelt werden konnte. Angesichts der Lawinengefahr ist die Notfallausrüstung mit Lawinenverschütteten-Suchgerät, Sonde und Lawinenschaufel besonders für Anfänger ein absolutes Muss. Richtig ausgerüstet und vorbereitet ist das Skitourengehen dann ein wunderbares Erlebnis in herrlichen Bergen, auf sonnigen Höhen in stiebendem Pulverschnee.
Kurt Meyer