Gut durch die Wechseljahre

Die Menopause ist nebst der Pubertät und einer allfälligen Schwangerschaft einer der wichtigsten Wendepunkte im Leben einer Frau. Für die einen sind sie ein Tabu, für die anderen wiederum eine Möglichkeit für einen Neubeginn – die Wechseljahre werfen viele Fragen auf. Wie soll frau sich darauf vorbereiten? Ein paar Antworten und Tricks.

Wenn es auf die Fünfzig zugeht, nimmt die Produktion der Sexualhormone Östrogen und Progesteron in den Eierstöcken langsam ab. Das passiert jedoch nicht von einem Moment auf den anderen. Der Menopause geht die Perimenopause voraus: Eine Übergangszeit mit unregelmässigen Zyklen, die durch die sprunghafte Aktivität der Eierstöcke hervorgerufen wird. Mit dem endgültigen Ausbleiben der Menstruation tritt dann die Menopause ein. Das Fehlen der Hormone wirkt sich auch auf die Organe aus, die bis dahin unter deren Einfluss standen.

Hitzewallungen als erste Anzeichen

Mit der Abnahme des Östrogens treten Symptome wie Hitzewallungen, Nachtschweiss, Schlafstörungen, Reizbarkeit oder Depression, auch Scheidentrockenheit oder Libidoverlust auf. Die Ausprägung ist jedoch bei jeder Frau unterschiedlich stark. Erste Anzeichen sind oft Hitzewallungen und Nachtschweiss, viele Frauen spüren allerdings nie etwas. Auch auf das Herz, die Gefässe und Knochen, die bis anhin durch die Östrogene geschützt worden sind, kann die Menopause langfristig Auswirkungen haben (zum Beispiel Osteoporose oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen).

Die Hormonbehandlung ist rehabilitiert

Bei einer Hormonbehandlung werden die Hormone, die nicht mehr in den Eierstöcken produziert werden, unter anderem in Form von Tabletten, Patches oder Cremes ersetzt. Dadurch wird den Symptomen der Menopause sowie Folgeerscheinungen, die mit Osteoporose oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung stehen, vorgebeugt.
Die WHI (Women Health Initiative) kam in ihrer 2002 publizierten Studie zum Schluss, dass Frauen unter Hormonbehandlung häufiger von Brustkrebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen betroffen waren. Aufgrund dessen müsse die Verordnung von Hormonbehandlungen gestoppt werden. Seither haben zahlreiche Studien diese Ergebnisse widerlegt und zumindest den Ruf der Hormontherapie hinsichtlich ihres kurzfristigen Nutzens wiederhergestellt. Dennoch werden die Ärztinnen und Ärzte dazu ermutigt, zurückhaltend damit umzugehen. Wenn Sie nicht speziell gefährdet sind (Thrombose, genetische Disposition für Brustkrebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen), kann Ihre Gynäkologin oder Ihr Gynäkologe Ihnen nach ärztlicher Untersuchung eine solche Hormonbehandlung mit regelmässigen Kontrollen vorschlagen.

Erste Anzeichen sind oft Hitzewallungen und Nachtschweiss.

Pflanzliche Alternativen

Die sogenannte Phytotherapie bietet eine gute Alternative zu hormonellen Behandlungen. Folgende Pflanzen enthalten natürliche Wirkstoffe, die ähnliche Wirkungen haben wie die Hormone Östrogen oder Progesteron:
• Soja hilft bei der Bekämpfung gewisser Symptome.
• Asiatinnen haben aufgrund des erhöhten Sojakonsums weniger Wechseljahrbeschwerden.
• Traubensilberkerze (Cimicifuga) ist eine wirksame Pflanze zur Linderung von Wechseljahrbeschwerden wie Hitzewallungen, Schweissausbrüche, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen.
• Mönchspfeffer reguliert das hormonelle Gleichgewicht und reduziert Zyklusschwankungen.
• Salbei hilft gegen Hitzewallungen und starkes Schwitzen.
• Sind innerhalb der Familie oder bei der Frau selbst Brustkrebserkrankungen bekannt, sind einige dieser Pflanzen
• nicht indiziert. Es wird empfohlen, mit dem Arzt Rücksprache zu halten.

Erfinden Sie sich neu

Heute wird die Menopause nicht mehr mit Altsein gleichgestellt. Ausserdem leiden Frauen, die sich vor der Menopause fürchten, mehr als jene, die sie akzeptieren. Manche Frauen sehen darin sogar die Möglichkeit für einen Neubeginn. Mit der Verschiebung des gebärfähigen Alters, der höheren Lebenserwartung und den neuesten Anti-Aging-Techniken oder -Pflegeprodukten haben die Fünfziger von heute nicht mehr viel mit jenen früherer Generationen zu tun. Prominente Frauen wie Halle Berry, Cindy Crawford oder Julia Roberts zeigen, dass frau auch in der zweiten Lebenshälfte noch blendend auftreten kann! Was ist das Geheimnis ihres jugendlichen Aussehens? Hollywood-Schauspielerin Susan Sarandon (74) beantwortet die Frage in einem Interview mit «WebMD» so: «Alles, was Sie fasziniert und Sie zum Lachen bringt, hilft Ihnen, jung zu bleiben!»

Autor: Sophie Membrez

Tipps für die Wechseljahre

• Essen Sie gesund. Während der Wechseljahre können Frauen an Gewicht zunehmen. Der Östrogenmangel fördert die Fetteinlagerung, wodurch sich die Kilos schleichend festsetzen. Achten Sie darauf, nicht zu viel Zucker und Fett zu sich zu nehmen. Empfehlenswert sind alle Lebensmittel, die gut für die Knochen sind und das Herz schützen. Dazu zählen Nahrungsmittel, die reich an Kalzium (Milchprodukte), Magnesium (Nüsse, Vollkorngetreide), Omega-3-Fettsäuren (Kaltwasserfische wie Lachs und Thunfisch) oder Phytoöstrogenen (Soja, Leinsamen oder Sesam) sind.
• Treiben Sie Sport. Körperliche Aktivität stärkt die Knochen und beugt so Osteoporose vor. Bewegen Sie sich wann immer möglich draussen. Durch die Aufnahme von Sonnenlicht wird Vitamin D gebildet, das wiederum eine höhere Knochendichte begünstigt.
• Pflegen Sie Ihre Haut. Durch die fehlenden Hormone wird die Haut empfindlich, verliert Ihre Geschmeidigkeit und wird trockener. Versorgen Sie Ihre Haut mit genügend Feuchtig­keit und verzichten Sie aufs Rauchen und auf übermässiges Sonnenbaden, denn dadurch wird die Hautalterung beschleunigt.