Runter vom Sofa – auf zum Sport! So lautet der Aufruf an alle mit kleinen und grossen Kindern. Bringen Sie auch Ihre Familie in Bewegung, mit Sport, Spiel und Spass.
«Zu meinem neunten Geburtstag habe ich mir einen Tag auf der Skipiste gewünscht. Das Skifahren hat mir gefallen, doch noch mehr habe ich die gemeinsame Zeit mit der ganzen Familie genossen», erinnert sich Vincent Brügger, Projektleiter Bewegung bei Gesundheitsförderung Schweiz. Nun ist er selbst Vater geworden und freut sich, die motorischen Fortschritte seiner Kinder aktiv zu begleiten und gemeinsam schöne Momente zu erleben. «Wenn Familien entdecken, wie viel Freude es machen kann, zusammen Sport zu treiben, wirkt das motivierend», sagt Vincent Brügger. Er spricht aus Erfahrung. Als ehemaliger Sportlehrer begleitet er heute grosse nationale Bewegungsprojekte im Bereich Schule und Freizeit wie «Fit-4-future», «Schule bewegt», «Gorilla» oder «MiniMove» und «OpenSunday». Mehr als 350’000 Kinder und Jugendliche nehmen jährlich an solchen Programmen teil. «Wir haben festgestellt, dass unsere Aktivitäten nur erfolgreich und damit auch nachhaltig sind, wenn wir es schaffen, die Kinder und Jugendlichen für Sport, Bewegung und ausgewogene Ernährung zu begeistern. Und dies möglichst auf positive Art und nicht, indem wir ihnen mit erhobenem Zeigefinger drohen, dass sie ohne Bewegung übergewichtig oder in ihrer körperlichen, psychischen und sozialen Entwicklung gehemmt werden».
„Die Natur bietet vielfältige Möglichkeiten für sportliche Aktivitäten.“
Sportliche Aktivitäten müssen nicht ins Geld gehen. Die Natur bietet vielfältige Möglichkeiten für Gross und Klein. Zudem begegnen Familien in der Natur einer Welt, die einfach, spürbar und damit erleb- und begreifbar ist. Solche Sinneseindrücke und Erfahrungen prägen die Kinder bis ins Erwachsenenalter. Spielt es eine Rolle, welche Art Sport Familien treiben? «Nein, doch mit Vorteil wählt man mehrere sportliche Aktivitäten», empfiehlt Vincent Brügger. «Das Motto dabei lautet: Vielfältige Umgebungen – vielseitige Bewegung». Solange die Kinder klein sind, kann das beispielsweise spazieren und spielen im Wald sein. Kinder ab dem Kindergartenalter freuen sich über eine kleinere Velotour, etwa zu einem Badesee mit anschliessender Erfrischung im kühlen Wasser, eine kleine Wanderung oder auch über einen Spurt auf einer Finnenbahn. Mit älteren Kindern und Jugendlichen können Eltern zunehmend und je nach Saison grössere sportliche Herausforderungen und je nach Bedürfnissen auch mit richtig viel Action annehmen. Wie wärs zum Beispiel mit einer schönen, geführten Kanufahrt oder einem spannenden Kletterkurs?
Wenn sich ein Kind sportlich engagiert, und das können schon die Kleinsten im Babyschwimmen, beim Eltern-Kind-Turnen oder ganz einfach auf dem Spielplatz, verbessert das nicht nur seine körperliche Leistungsfähigkeit, sondern auch seine soziale Kompetenz. In der Gruppe lernt es, Kontakte zu knüpfen, Regeln einzuhalten und mit anderen umzugehen. Im Sportverein erfährt es Teamgeist und Fairness. All dies stärkt wiederum sein Selbstbewusstsein. «Eltern sollen ihr Kind ruhig ganz unterschiedliche Sportarten ausprobieren lassen. Jedoch sollte es die selbst gewählte Sportart mindestens sechs Monate beibehalten und nicht gleich aufgeben, wenn sich nicht sofort Erfolgserlebnisse einstellen», rät Vincent Brügger. Das ist wichtig, denn das Erlernen der richtigen Techniken braucht oft Geduld, Übung, Ausdauer und Zeit. Kein Meister fällt vom Himmel! Die Rolle der Eltern ist es, ihr Kind dahingehend zu motivieren und zu unterstützen, dass es durch seine zunehmenden Fähigkeiten Freude am Sport und an der Bewegung bekommt und auch einen Rückschlag aushalten kann. Schöne Erinnerungen bei aktiven Freizeitaktivitäten prägen das ganze Leben positiv und fördern das regelmässige Bewegungsverhalten.
Das gehört in die Sporttasche
Autor: Christina Bösiger