Im Herbst fallen nicht nur die Blätter, sondern auch die Temperaturen. Höchste Zeit also, der Winterkälte und Erkältungskrankheiten zu trotzen. Stärken Sie Ihr Immunsystem in der wohltuenden Sauna – Körper, Haut und Seele profitieren davon.
Was für die Italiener und die Pasta gilt, gilt sinngemäss auch für die Finnen und die Sauna. Zwar stammt diese steinzeitliche Badekultur ursprünglich aus dem Fernen Osten, doch waren es die Waldfinnen, ein Nomadenvolk, die sie nach Europa gebracht, weiterentwickelt und kultiviert haben. In Finnland, dem Land mit der weltweit höchsten Saunadichte, ist Saunieren selbstverständlich und ein wichtiger Bestandteil der Kultur. Gemäss Statistik kommen auf die rund 5.4 Millionen Einwohner Finnlands etwa 1.8 Millionen Saunen, also drei Einwohner pro Sauna. Diese gibt’s in Mietshäusern, Hotels und sogar auf Campingplätzen. Die Sauna gilt als Ort der Ruhe und der Heilung, hier werden Körper, Geist und Seele gereinigt. Mitte des 20. Jahrhunderts trat die heutige Finnensauna ihren Siegeszug an und eroberte die ganze Welt im Nu.
Die weltweit bekannteste und auch beliebteste Variante des «Schwitzkastens» ist die finnische Sauna. Im trockenen Heissluftbad liegen die Temperaturen je nach Sitzbankhöhe zwischen 80°C und 100°C. Die Hitze bereitet dem Körper viel Arbeit, konkret: Er schwitzt, Blutgefässe weiten sich, das Herz schlägt schneller. Nach jedem Saunagang folgt die Abkühlung mit kaltem Wasser und die Blutgefässe ziehen sich wieder zusammen. Bei gesunden Menschen wird auf diese Weise die Durchblutung angeregt, das Herz-Kreislauf-System sowie die Abwehrkräfte gestärkt, Muskeln entspannen sich und Stress wird abgebaut. Wer spätestens im Herbst mit wöchentlichen Saunagängen beginnt, stärkt also das Immunsystem im winterlichen Kampf gegen Erkältungskrankheiten und steigert das eigene Wohlbefinden.
Sie mögen lieber tiefere Temperaturen und höhere Luftfeuchtigkeit? Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Arten. Hier eine Auswahl: Im Dampfbad sorgt die Mischung aus schwüler Wärme bei rund 45°C und hoher Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent für einen rosigen Teint und freie Atemwege. Es ist ideal bei unreiner Haut sowie für Sportler, denn das feuchtwarme Klima lockert die Muskeln und wirkt entkrampfend. Auch für ältere Menschen und Kinder sind Dampfbäder, zu denen auch das Caldarium zählt, geeignet, da sie als besonders kreislaufschonend gelten. Das türkische Hamam ist ebenfalls ein Dampfbad, wobei im Rahmen eines Reinigungsrituals verschiedene Räume
Wer regelmässig schwitzt, ist seltener erkältet.
mit unterschiedlichenTemperaturen bis höchstens 60°C und einer Luftfeuchtigkeit von 65 Prozent durchlaufen werden. Eine Mischform aus Sauna und Dampfbad stellt das Sanarium (Biosauna) dar. Hier wird bei höchstens 60°C und 40 bis 45 Prozent Luftfeuchtigkeit sanft geschwitzt, was in der Regel auch bei hohem Blutdruck möglich ist (bei Vorerkrankungen fragen Sie zur Sicherheit immer Ihre Ärztin, Ihren Arzt). Ideal für alle, die extreme Hitze oder Feuchtigkeit nicht mögen oder nicht vertragen.
Sie haben keine eigene Sauna, keine Lust auf die Kälte draussen oder andere (in der Regel nackte) Saunafans? Stärken Sie Ihre Abwehrkräfte zuhause – mit regelmässigen Wechselduschen erreichen Sie den gleichen Effekt. Duschen Sie erst heiss. Dann drehen Anfängerinnen und Anfänger die Temperatur auf kühl, Fortgeschrittene auf kalt. Brausen Sie jeweils in Richtung Herz: Erst das rechte, dann das linke Bein, den rechten, dann den linken Arm, anschliessend kurz Brust, Bauch, Nacken und Gesicht. Das macht nicht nur wach und einen strahlenden Teint, es strafft zudem die Haut, verbessert die Durchblutung und beugt Erkältungen vor.
Autor: Suzana Cubranovic