Zu viel Sonne kann die Gesundheit gefährden. Zu wenig ebenfalls, denn der Mensch kann ohne Sonne nicht überleben. Erfahren Sie, welche gesundheitlichen Vorteile die Sonne bietet und wie Sie diese nutzen, ohne sich den Risiken auszusetzen.
Sie leuchtet 15 Milliarden Mal heller als der zweithellste Stern am Himmel, ihre effektive Oberflächentemperatur beträgt 5500 °C und obwohl sie rund 150 Millionen Kilometer von der Erde entfernt ist, bestimmt sie das Klima auf unserem Planeten. Ihre Strahlen spenden nicht nur Wärme und Licht, sie wirken sich auch direkt auf die Gesundheit aus. Gemäss einer schwedischen Langzeitstudie sollen Menschen gar länger leben, wenn sie sich öfter an der Sonne aufhalten. Während durch die Helligkeit des Sonnenlichts im Körper mehr Serotonin, das sogenannte Glückshormon, ausgeschüttet wird, wird gleichzeitig die Produktion des Schlafhormons Melatonin gebremst. Die Sonne sorgt damit nicht nur für gute Laune, sie macht auch wacher, aktiver, heiterer und trägt so zu psychischem Wohlbefinden bei. Ein weiterer Grund, um sich der UVA-Strahlung im Sonnenlicht auszusetzen, ist, dass diese die Blutgefässe erweitert und auf diese Weise vorübergehend den Blutdruck senkt. Zudem unterstützt moderate Sonneneinstrahlung das Immunsystem und schützt das zentrale Nervensystem.
Mithilfe der Sonne wird das lebensnotwendige Vitamin D in der Haut gebildet. Vitamin D, das genau genommen ein Hormon ist, unterstützt den Körper bei einer Vielzahl von Regulierungsvorgängen in den Körperzellen. Es stärkt die Knochen und die Muskeln. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D senkt nachweislich das Risiko von Frakturen. Darüber hinaus beugt es unter anderem Osteoporose, Herz-
Auch zu wenig Sonne schadet der Gesundheit.
Kreislauf-Erkrankungen, Multipler Sklerose, Diabetes und gewissen Krebserkrankungen vor. Da in der Schweiz von einer weit verbreiteten Vitamin-D-Unterversorgung ausgegangen wird, empfiehlt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) die Supplementierung von Vitamin D vor allem für Kinder, Jugendliche und Personen ab 60 Jahren. Entsprechende Nahrungsmittelergänzung erhalten Sie in Ihrer Apotheke. Höchstens 20 Prozent des Vitamin-D-Bedarfs können übrigens über die Nahrung aufgenommen werden. Es ist in fetthaltigem Fisch, in Tierleber oder Milchprodukten enthalten.
Trotz all der positiven Eigenschaften der Sonne und entsprechender Vorteile für die Gesundheit, gilt nach wie vor: Die UVA- und UVB-Strahlen lassen die Haut altern, schädigen Linse und Netzhaut des Auges und fördern Hautkrebs. Exponieren Sie sich daher nicht ungeschützt der Sonne, vermeiden Sie Sonnenbrand, auch jeden leichten und ganz besonders bei Kindern. Tragen Sie immer Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor auf, der auf Ihren Hauttyp abgestimmt ist. Cremen Sie nach dem Baden nochmals nach und für (Wasser-) Sportler gilt: Unbedingt Kleidung mit UV-Schutz tragen. Auch wenn im Sommer viele das Sonnenbaden geniessen: Hautkrebs ist die häufigste Krebserkrankung in der Schweiz. 350 Todesfälle sind laut BAG jährlich auf die Auswirkungen der Sonne zurückzuführen. Hauptursache für die Zunahme des Hautkrebses in der Schweiz ist übermässiges Sonnen- baden und das trotz zahlreicher Hautkrebs-Kampagnen zur Sensibilisierung der Leute. Ein weiterer Grund ist die Ozonschicht, die durch die Klimaerwärmung immer dünner wird. Für die positiven Effekte der Sonne, reicht eine Exposition von Händen, Armen und Gesicht während zehn Minuten täglich. Denn in Sachen Sonne gilt: weniger, dafür öfter.
Autor: Suzana Cubranovic
So schützen Sie sich vor der Sonne
• Meiden Sie direkte Sonne von 11 bis 15 Uhr.
• Tragen Sie eine Sonnenbrille mit UV-Filter.
• Schützen Sie Ihre Haut mit Kleidung und einer Kopfbedeckung.
• Tragen Sie 30 Minuten bevor Sie sich der Sonne aussetzen, ausreichend Sonnenschutzmittel mit UVA- und UVB-Filter und ausreichend hohem Lichtschutzfaktor auf – auch bei bedecktem Himmel und im Schatten.
• Je heller Ihre Haut, desto höher der Lichtschutzfaktor – fragen Sie in Ihrer Apotheke nach geeigneten, bei Allergien nach hypoallergenen Produkten oder, falls Sie Akne haben, nach nicht komedogenen Produkten.
• Achtung: Nachcremen verlängert den Eigenschutz der Haut nicht.
• In der Höhe oder bei Reflektion durch Wasser oder Sand wird die UV-Strahlung verstärkt.
• Die UV-Strahlung im Solarium erhöht das Hautkrebsrisiko gemäss WHO (Weltgesundheitsorganisation).
• Zu viel Sonne erwischt? After-Sun-Produkte und guten Rat bei Sonnenstich und Co. gibt’s in Ihrer Apotheke.