Die Schattenseiten des Sonnenbads

Seine häufigsten Anzeichen sind gerötete, brennende Haut. Die Langzeitschäden reichen von vorzeitiger Hautalterung bis zu Hautkrebs. Darum ist jeder Sonnenbrand einer zu viel. Mit Vorsicht können Sie dennoch die wohltuenden Sonnenstrahlen geniessen.

Süsses Nichtstun im eigenen Garten, die Bike-Tour zum Bergsee oder ein sorgloser Tag am Seeufer – der Sommer mit seinen heissen, freundlichen Tagen ist fast jedermanns Liebling. Die Sonne spielt dabei eine zentrale Rolle, denn sie lockt die Menschen nach draussen, steigert nachweislich das physische wie auch das psychische Wohlbefinden und macht gute Laune. Doch wo viel Licht ist, ist bekanntlich auch viel Schatten. Obwohl ohne Sonne kein Leben möglich wäre, bergen ihre Strahlen gesundheitliche Risiken. In Zahlen ausgedrückt, sind das rund 350 Todesfälle, die in der Schweiz jedes Jahr auf Hautkrebs zurückzuführen sind. Nebst der immer dünner werdenden Ozonschicht aufgrund der Klimaerwärmung, ist übermässiges Sonnenbaden die Hauptursache. Darum gilt es, jeden Sonnenbrand zu vermeiden.

Bräunen als Schutzmechanismus

Kaum ein Erwachsener kennt ihn nicht – den schmerzhaften Sonnenbrand aus Kinder- oder auch späteren Tagen. Weit gefährlicher als die Schmerzen, die in der Regel nach wenigen Tagen abklingen, sind die Hautschäden, die jeder Sonnenbrand mit sich bringt. Verursacht wird er durch zu intensive oder ungeschützte Exposition an der Sonne. Zwar machen die schädlichen UVA- und UVB-Strahlen in den Sonnenstrahlen nur vier Prozent aus, doch die haben es in sich. Denn sie dringen in die Zellen von Haut und Augen ein und schädigen dort das Erbgut (DNA). Da sich die Zellen laufend teilen, gelangen die Zellschäden auch in neue Zellen. Um sich gegen die kurzwelligen UVB-Strahlen, die Sonnenbrandauslösen, zu schützen, verdickt die Haut ihre oberste Schicht (Epidermis) und baut eine sogenannte Lichtschwiele auf, die wie ein natürlicher Sonnenschutz wirkt. Gleichzeitig produziert sie in den Pigmentzellen Melanin, den körpereigenen Farbstoff. Durch die Bräunung sollen die darunterliegenden Hautschichten und insbesondere die Zellkerne geschützt werden. Zwar kann der Körper DNA-Schäden nach einem Sonnenbrand bis zu einem gewissen Grad reparieren, aber einzelne Zellen können beschädigt zurückbleiben. Häufen sich die Schäden am Erbgut, kann das Hautkrebs verursachen. Aber nicht nur das.

Jeder Sonnenbrand ist einer zu viel.

Sonnenschutz – das beste Anti-Aging

Gebräunte Haut wird von der modernen Gesellschaft als attraktiv empfunden. Dabei dringen beim Sonnenbaden die langwelligen UVA-Strahlen bis in die tiefen Hautschichten ein, wo sie nebst Zellschäden, eine vorzeitige Hautalterung und Sonnenallergien fördern. Sie schädigen das Bindegewebe, wodurch die Elastizität der Haut verloren geht, und in der Folge Falten oder Flecken entstehen. Aber keine Sorge, mit wenigen Massnahmen lässt sich die Haut auch beim Sonnenbaden schützen. Allen voran: Verwenden Sie immer – auch bei bedecktem Himmel, im Schatten oder wenn Sie schon gebräunt sind – einen Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor. Dieser erhöht den Eigenschutz Ihrer Haut. Je nachdem, welchem Hauttyp Sie entsprechen, reicht der Eigenschutz von fünf Minuten beim sehr hellen Hauttyp bis zu maximal 60 Minuten beim sehr dunklen Hauttyp. Wenn Sie zum sehr hellen Hauttyp zählen, wie rund die Hälfte der Schweizer Bevölkerung, sind Sie bei aufgetragenem Lichtschutzfaktor 30 höchstens 150 Minuten pro Tag geschützt. Wichtig ist, dass Sie genügend Sonnenschutzmittel auf den ganzen Körper auftragen – rund sieben Teelöffel bei Erwachsenen – und dass Sie regelmässig nachcremen, vor allem wenn Sie schwitzen oder nach dem Baden. Aber Vorsicht: Das Nachcremen verlängert nicht die Schutzdauer. Für die besonders exponierte und meist empfindlichere Gesichtshaut empfiehlt sich eine fettfreie Sonnencreme mit höherem Lichtschutzfaktor.

Autor: Suzana Cubranovic

Tipps aus Ihrer Apotheke

So schützen Sie sich:

  • Bevorzugen Sie den Schatten, insbesondere von 11 bis 15 Uhr.
  • Tragen Sie mindestens eine halbe Stunde bevor Sie aus dem Haus gehen eine Tagescreme mit Lichtschutzfaktor oder noch besser Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor auf.
  • Cremen Sie regelmässig nach, besonders wenn Sie schwitzen oder baden gehen.
  • Verwenden Sie jeweils einen Teelöffel Sonnencreme für Gesicht, jeden Arm, jedes Bein, Oberkörper und Rücken.
  • Wählen Sie ausschliesslich Sonnenschutzmittel, die gegen UVA- und UVB-Strahlen schützen.
  • Verzichten Sie aufs Solarium, auch UVA-Strahlen begünstigen Hautkrebs.
  • Achtung: Gewisse Medikamente, darunter Antibiotika, Entzündungshemmer oder solche gegen Akne, machen die Haut empfindlicher gegen Sonnenlicht.
  • Wenn Sie zu Akne oder Allergien neigen, besonders empfindliche Haut haben, strapazierte Haut und Haare stärken wollen, einen Sonnenschutz ohne chemischen Filter suchen oder einen Sonnenbrand/-stich erwischt haben – fragen Sie Ihr Apotheken-Team um Rat.