Die Niere spielt für den Organismus eine zentrale Rolle und wird daher als lebenswichtiges Organ bezeichnet. Verschiedene Faktoren wie Krankheiten oder eine Medikamenteneinnahme können die Funktion der Niere beeinträchtigen. Wie kann dieses wichtige Organ geschützt werden?
Die Hauptfunktion der beiden Nieren besteht darin, das Blut zu reinigen und dafür zu sorgen, dass die Abfallstoffe und Toxine über den Urin ausgeschieden werden. Rund 150 Liter Blut werden täglich gefiltert und ungefähr zwei Liter Urin produziert. Die Nieren tragen zur Regulierung des Flüssigkeitsvolumens und des Mineralsalzgehalts, beispielsweise von Natrium, Kalium, Calcium und Phosphor im Körper bei, wodurch das innere Gleichgewicht, die sogenannte Homöostase, aufrechterhalten wird. Im Weiteren sondern die Nieren Hormone ab zur Bildung von roten Blutkörperchen und sind an der Regulierung des Blutdrucks beteiligt. Das bedeutet, sie spielen eine lebenswichtige Rolle.
Es ist zwar möglich, mit nur einer Niere zu leben, aber ohne geht es nicht. Wenn aufgrund einer Infektion, eines Medikamentenmissbrauchs oder einer chronischen Krankheit beide Nieren ihre Funktionsfähigkeit verloren haben, ist die betreffende Person auf die Dialyse angewiesen. Dabei wird mithilfe einer Maschine die Nierenfunktion ersetzt. Auch durch eine Nierentransplantation kann die Blutreinigungsfähigkeit wiedergewonnen werden. Wenn eine Möglichkeit zur Nierentransplantation besteht, werden sich die Lebenserwartung und die Lebensqualität der betroffenen Person erheblich verbessern. In der Schweiz gibt es ungefähr 6000 Transplantierte und 5000 Dialysepatientinnen und -patienten.
Es gibt einige Anzeichen, die auf eine Beeinträchtigung der Nieren hinweisen. Diese sind jedoch nicht eindeutig und werden nicht immer als Warnzeichen aufgefasst:
Wenn mehrere dieser Begleiterscheinungen auftreten, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Als häufigste Ursache für geschädigte Nieren sind insbesondere Bluthochdruck und Diabetes zu nennen. Diese Erkrankungen führen zu einer Beeinträchtigung der kleinen Blutgefässe in der Niere und damit der Organfunktion. Zur Früherkennung von Komplikationen sollten Patientinnen und Patienten mit Diabetes oder Bluthochdruck regelmässig Kontrolluntersuchungen und Nierenchecks durchführen. Auch andere Krankheiten – insbesondere Autoimmunerkrankungen wie Morbus Crohn, rheumatoide Arthritis oder Lupus – können die Mikrozirkulation in der Niere beeinträchtigen, ebenso Rauchen oder Fettleibigkeit.
Bestimmte Medikamente können die Niere ebenfalls beeinträchtigen. Zu den bekanntesten gehören entzündungshemmende Medikamente, deren regelmässige Einnahme zu Nierenleiden führt. Auch Antibiotika, Lithiumpräparate, Krebsmedikamente und blutdrucksenkende Medikamente können die Nieren schädigen.
Um die Nieren zu schützen, sollten Sie die Aufnahme von tierischem Eiweiss gut dosieren, da dieses die Nieren belastet. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und möglichst salzarme Kost helfen, Nierensteinen vorzubeugen. Einige Pflanzen wie Brennnessel, Löwenzahn, Kirschenstiele und Birke haben eine diuretische (harntreibende) Wirkung. Sie regen zum Wasserlassen an und fördern damit die Ausscheidung von Giftstoffen. Das in Kurkuma enthaltene Curcumin
hat eine schützende Wirkung. Es verringert die Entzündungsenzyme, die Nierenerkrankungen zugrunde liegen.
Eine Nierenbeckenentzündung ist eine Niereninfektion, die mit heftigen Schmerzen im unteren Rücken einhergeht und von hohem Fieber und Schüttelfrost begleitet wird. Sie kann Narben auf den Nieren hinterlassen oder sogar deren Funktionsfähigkeit einschränken.
Bei dieser Erkrankung verschlechtert sich zunehmend die Fähigkeit der Nieren, das Blut zu filtern. Es wird zwischen akutem und chronischem Nierenversagen unterschieden, wobei insbesondere Letzteres zur Zerstörung einer oder beider Nieren führen kann. Obwohl es sich um eine schwere Erkrankung handelt, kann sie ohne typische Symptome verlaufen, was eine Diagnosestellung verzögern kann.
Nierensteine entstehen durch die Kristallisation von Mineralsalzen in der Niere und verursachen starke Schmerzen. Sie führen aber nur selten zu einer irreversiblen Nierenschädigung. Mithilfe von Medikamenten und einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr können diese kleinen Ablagerungen in den meisten Fällen ausgeschwemmt werden.
Sophie Membrez