Jede Frau leidet in ihrem Leben mindestens einmal an einer gynäkologischen Erkrankung. Die meisten sind harmlos und behandelbar, aber es gibt auch schwerwiegende Erkrankungen, die mit Komplikationen wie Unfruchtbarkeit oder weniger Lebensqualität verbunden sind. Die häufigsten gynäkologischen Erkrankungen im Überblick.
Gynäkologische Erkrankungen umfassen ein breites Spektrum von Gesundheitsbeschwerden. Es ist wichtig, sich regelmässig untersuchen zu lassen und beim Auftreten von Symptomen einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen.
Sexuell übertragbare Infektionen (STI): STI (Sexually Transmitted Infections) sind Infektionen, die beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Sie sind ansteckend und treten häufig sowie in unterschiedlich schwerer Ausprägung auf. Den betroffenen Frauen drohen unter Umständen Komplikationen wie Unfruchtbarkeit. Besonders hoch ist dieses Risiko bei einer bakteriellen Infektion mit Chlamydien, einer relativ häufigen STI. Sexualpartnerinnen und
-partner von STI-Betroffenen, müssen ebenfalls untersucht und gegebenenfalls behandelt werden, um weitere Ansteckungen zu verhindern. Der einzige Schutz ist und bleibt das Kondom.
Endometriose: Endometriose ist eine schmerzhafte und manchmal schwer zu diagnostizierende Erkrankung. Sie verursacht starke Schmerzen und Regelblutungen und kann für Unfruchtbarkeit verantwortlich sein. Etwa zehn Prozent aller Frauen sind davon betroffen.
Werden Sie aktiv bei Beschwerden.
Unfruchtbarkeit: Neue Reproduktionstechnologien ermöglichen vielen Paaren die Erfüllung ihres Kinderwunsches. Natürlich sind mit den empfohlenen
Kinderwunschbehandlungen grosse Hoffnungen und Enttäuschungen verbunden.
Pilzinfektionen: Der Intimbereich der Frau ist sehr anfällig. Gerät die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht, kommt es dort zu einem krankhaften Befall mit Hefepilzen (insbesondere Candida), einer sogenannten Mykose. Auch eine Schwangerschaft, orale Verhütungsmittel und Antibiotika erhöhen das Risiko einer Candida-Infektion.
Prämenstruelles Syndrom: Mit Reizbarkeit, Blähbauch und Spannungsgefühlen in den Brüsten macht sich das prämenstruelle Syndrom einige Tage vor der Regelblutung bemerkbar und klingt mit deren Einsetzen wieder ab. Der Leidensdruck der Frauen kann dabei sehr hoch sein. In diesem Fall kann mit entzündungshemmenden und krampflösenden Mitteln oder alternativmedizinisch behandelt werden.
Krebs: Die häufigsten Krebserkrankungen betreffen die Eierstöcke, die Brust, den Gebärmutterhals oder die Gebärmutter selbst. Ein Hinweis auf Gebärmutterkrebs können unregelmässige Blutungen sein; Brustkrebs dagegen kann in gewissen Fällen beim Abtasten der Brüste erkannt werden. Umso wichtiger sind jährliche Vorsorgeuntersuchungen, um den Risiken der unterschiedlichen Krebsarten vorzubeugen.
Sophie Membrez
Seit 2002 ist die «Pille danach» rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Apothekerinnen und Apotheker dürfen diese jedoch nur persönlich und ausschliesslich an die betroffene Frau abgeben. Der Abgabe geht eine obligatorische Konsultation in einem diskreten Beratungsbereich voraus. Der niederschwellige Ansatz soll den Zugang zu dieser Notfallverhütung erleichtern, die zur grösstmöglichen Wirksamkeit so schnell wie möglich nach dem Akt eingenommen werden muss. Die Apotheke garantiert Frauen in dieser heiklen Situation Erreichbarkeit, Vertraulichkeit, Gehör und Beratung.
Der beste Schutz gegen das Papillomavirus, das unter anderem für Gebärmutterhalskrebs verantwortlich ist, ist nach wie vor die Impfung. Die Eidgenössische Kommission für Impffragen empfiehlt die Impfung für Jungen und Mädchen. Die Impfung erfordert 2 Dosen, wenn sie vor dem 15. Geburtstag begonnen wird. Danach sind 3 Dosen notwendig. Am wirksamsten schützt die Impfung, wenn sie vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen ist. Gemäss WHO sind diese Impfstoffe sicher und wirksam in der Prävention von Papillomavirus-Infektionen und Gebärmutterhalskrebs. In einigen Kantonen kann in der Apotheke ab 16 Jahren gegen Papillomaviren geimpft werden