Dank Yoga fit und ausgeglichen

Für einige ist es ein sportlicher Ausgleich, für andere eine Lebensphilosophie, die weit über körperliche Fitness hinausgeht. Die Rede ist von Yoga, einer philosophischen Lehre aus Indien. Inzwischen finden sich auf der ganzen Welt unzählige Yogis oder Yoginis – so das weibliche Pendant. Weshalb übt Yoga auf viele Menschen eine dermassen grosse Faszination aus? 

Ursprünglich stammt Yoga aus Indien und wurzelt im  Hinduismus und in Teilen des Buddhismus. Es haben sich verschiedene Formen des Yoga entwickelt, allen gemein ist, dass die Balance von Körper, Geist und Seele im Zentrum steht. In der westlichen Welt begann der Siegeszug der  indischen Lehre mit dem eher modernen «Hatha Yoga». Dabei spielt die körperliche Fitness eine wichtige Rolle,  die spirituelle Lehre fand zu Beginn wenig Beachtung. Diese und weitere eher sportliche Yoga-Arten stammen vom ursprünglicheren «Ashtanga Yoga» ab und legen den Fokus auf Kondition und Atemtechnik. Alle, die sich gerne aus­powern und ins Schwitzen kommen, fühlen sich damit wohl. Obschon im Westen primär Übungen zur Kräftigung, zur Erhaltung und Steigerung der Beweglichkeit und auch zur Entspannung des Körpers in Yogaklassen gelehrt wurden, finden sich inzwischen auch Yogaklassen mit ganzheitlicheren Ansätzen. Heute ist die spirituelle Komponente je nach Stil und Ausrichtung auch ausserhalb Indiens sehr ausgeprägt.
Wer sich eher für meditative Richtungen interessiert, sollte sich in «Kriya Yoga» – dem «Yoga der Tat» – versuchen. Ein ausgeglichenes Leben soll unter anderem mit dem  Studium religiöser Schriften erfolgen. Etwas moderner mutet das «Jnana Yoga» an. Jnana bedeutet Wissen oder Erkenntnis und meint damit weltliches, wissenschaftliches und spirituelles Wissen.

“ Yoga ist so variantenreich, dass sich für jeden etwas findet.”

«Das» Yoga gibt es nicht

Zu den traditionellen Yogastilen kommen laufend neue Richtungen hinzu. Die unterschiedlichen Ausprägungen sind es denn auch, die Yoga weltweit zu grosser Beliebtheit verhelfen. Denn «das» Yoga gibt es nicht. Yoga ist so  vielfältig, jeder und jede kann den passenden Stil für sich entdecken. Selbst innerhalb einer Yogaklasse kann die Wirkung auf Körper und Geist verschieden erlebt werden. Auch wenn Yoga als «sanfter Sport» gilt, können falscher Ehrgeiz und falsche Ausführung der Übungen Verletzungen zur Folge haben. Yoga sollte daher unter Anleitung von professionellen Trainern und unter Berücksichtigung der  eigenen körperlichen Verfassung erfolgen. Das Ziel soll dabei sein, dem Körper zuzuhören, nicht ihn zu ignorieren. Wenn Schmerzen auftreten, müssen diese ernst genommen und die Übung abgebrochen und allenfalls ein Arzt konsultiert werden. Dasselbe gilt bei bestehenden Erkrankungen oder körperlichen Einschränkungen. Davon abgesehen ist Yoga für jedes Alter geeignet und werden die Übungen  korrekt ausgeführt und individuell angepasst, profitieren alle von Yoga.

Yoga hält gesund

Trübe Regentage fordern die Immunabwehr im Herbst  besonders. Wer regelmässig Yoga übt, erhöht auch die Aktivität seiner Immunabwehrzellen. Zusätzlich werden der Stoffwechsel und die Verdauung angeregt, die Hormonproduktion wird reguliert und der Kreislauf stabilisiert  sich. Gute Voraussetzungen, um fiesen Viren die Stirn zu bieten. Wem die kürzer werdenden Tage aufs Gemüt  schlagen, für den ist Yoga ein einfaches Mittel für gute Laune. Die Bewegungen bauen Stresshormone ab und kurbeln die Produktion der Endorphine – der sogenannten Glückshormone – an. Die bessere Durchblutung des  Körpers sorgt im Übrigen auch für wärmere Hände und Füsse – so bereiten Aufenthalte im Freien wieder mehr Freude! Ebenfalls häufen sich in den kälteren Monaten Verspannungen. Es lohnt sich, diese mit Yoga zu lösen und so Körper und Geist zu entspannen. Wenn das kein guter Grund ist, jetzt mit dem Yogatraining zu beginnen!

Autor: Astrid Widmer

Yoga auf dem Teller: Auch die Ernährung gehört dazu!

Wer den gesamtheitlichen Ansatz von Yoga verfolgt, orientiert sich auch bei der Ernährung an der indischen Lehre. Dabei werden den Nahrungsmitteln drei Eigenschaften zugeordnet: Tamas (Trägheit), Rajas (Unruhe) und Sattva (Leichtigkeit). Tamasige Nahrung, wozu unreife, verdorbene oder haltbar gemachte Lebensmittel sowie Fertigprodukte, Fleisch, Fisch und Alkohol gehören, gilt als ungünstig. Sie entzieht dem Körper Energie, der Verstand wird träge.
Rajasige Nahrung macht den Körper unruhig, wühlt ihn emotional auf. Neben Kaffee und Schwarztee zählt auch Weissmehl oder raffinierter Zucker dazu. Während Lebensmittel aus den ersten beiden Gruppen eher gemieden werden sollten, ist die sattvige Ernährung erstrebenswert. Wenig erstaunlich, denn diese enthält Vollkornprodukte, Kartoffeln, Hülsenfrüchte, Gemüse, Obst, Nüsse sowie Milch und Milchprodukte. Und: je frischer die Lebensmittel, desto besser.