Crossfit: Abwechslung, die fit macht

Ein lustvolles, hochwirksames Ganzkörpertraining, das Ihnen hilft, die Herausforderungen des Alltags zu bewältigen: Das ist Crossfit. Feuerwehrleute und Athleten setzen seit Längerem auf die Trainingsmethode. Mittlerweile hat sich der Trend im Hobbysport etabliert.

Ist Ihnen das Gerätetraining im Fitnesscenter zu eintönig? Wollen Sie Ihre körperlichen Grenzen ausloten und Ihre Komfortzone verlassen? Ist Ihnen Gruppendynamik wichtig? Wenn Sie diese Fragen mit Ja beantworten, dann könnte Crossfit genau das Richtige für Sie sein. Zwar hat Crossfit den Ruf, das «härteste Workout der Welt» zu sein, nichtsdestotrotz erfreut sich diese Trainingsmethode immer grösserer Beliebtheit bei Jung und Alt. Crossfit-Studios existieren über die ganze Schweiz verteilt, in manchen Fitness- und Sportcentern gehören Crossfit-Kurse zum Angebot und Crossfit kann sogar als Wettkampfsport ausgeübt werden.

Auf alle Herausforderungen vorbereitet

Als umfassendes und effizientes Ganzkörpertraining fokussiert Crossfit auf Kraft, Stabilität und Kondition. Dabei werden Übungen, die mehrere Gelenke und Muskelgruppen gleichzeitig beanspruchen, in ständigem Wechsel hoch­intensiv ausgeführt. Ihr Schweiss wird also in Strömen fliessen. Das Training wurde entwickelt, um die Leistungsfähigkeit der Ausübenden in allen körperlichen Bereichen zu verbessern und weiterzuentwickeln. «Crossfit kommt deshalb auch bei der Ausbildung von Polizisten, Feuerwehrleuten und in militärischen Organisationen zum Einsatz», sagt Tom Weiler, der mit seiner Frau seit zwei Jahren das «Ananas Crossfit» in Winterthur betreibt. «Denn beim Crossfit werden Übungen abwechslungsreich und überraschend kombinert, das bereitet die Trainierenden auf alle Herausforderungen des Lebens vor – physisch und mental – und langweilig wird ihnen dabei auch nicht», weiss Tom Weiler.

«Jedes Training ist anders»

Aus diesem Grund gibt es im Crossfit kein festes Trainingsprogramm, wie es etwa das konventionelle Krafttraining vorsieht. Die Lektionen, die in der Gruppe und unter den wachsamen Augen von einem oder mehreren Coaches stattfinden und in der Regel eine Stunde dauern, laufen nach folgendem Schema ab: Zuerst wird gemeinsam aufgewärmt, beispielsweise mit dem Springseil, beim Sprint und mit Übungen, die die Flexibilität fördern. Danach folgt ein sogenanntes «Workout of the Day», also ein Tages­programm, bei dem der Coach eine Auswahl an Übungen mit oder ohne Gewichte kombiniert. Nebst dem eigenen Körpergewicht kommen im Crossfit Ringe, Reckstangen, Medizinbälle, Springseile, Kettlebells – zu Deutsch Kugelhanteln – und Langhanteln zum Einsatz. «Jedes Training ist anders, damit sich der Körper nicht an die Abläufe gewöhnt», erklärt Tom Weiler. Ein «Workout of the Day» könnte beispielsweise so aussehen: Der Trainierende führt eine bestimmte Anzahl Kniebeugen mit in die Luft gestemmten Hanteln aus und danach folgt eine bestimmte Anzahl Klimmzüge. Oder abwechslungsweise Liegestütze, Kniebeugen und Klimmzüge. Jeweils so viele wie möglich.

Ausdauer und Disziplin, statt Talent

Statt nur die Muskeln, werden bei dieser Art von Training auch Koordination, Beweglichkeit und Schnelligkeit trainiert. Letzteres kann zu Unfällen führen. «Je schneller eine Bewegung ausgeführt wird, desto mehr kann die Genauigkeit darunter leiden», erklärt Tom Weiler. In seinem Team arbeiten deshalb nebst den Coaches auch Physiotherapeuten, die den Trainierenden bei spezifischen Übungen zur Seite stehen. «Ausserdem geben wir präzise Instruktionen und passen die Trainings auf die Bedürfnisse unserer Trainierenden an», sagt er weiter. Und die Bedürfnisse sind divers: «Bei mir trainiert der Teenie neben dem Bürolisten und die Seniorin neben der Athletin – Crossfit ist für alle geeignet. Es braucht kein Talent, nur Ausdauer und
Disziplin.» Was zählt, ist die Freude am gemeinsamen Bewegen – und manchmal eben auch am gemeinsamen Leiden.

Autor: Katharina Reimann

So werden Sie zum Crossfitter oder zur Crossfitterin

• Die Philosophie beim Crossfit lautet: Das Bedürfnis nach Bewegung ist da, egal ob Senior oder Olympiateilnehmerin, nur die Trainingsintensität variiert.
• Um Ihre Trainingsintensität zu ermitteln, absolvieren Sie zuerst ein Probetraining.
• Haben Sie Feuer gefangen, besuchen Sie einen Einführungskurs, bei dem Sie Techniken und Übungen kennenlernen.
• Danach trainieren Sie in regulären Klassen, der Umgang ist freundschaftlich, man motiviert sich gegenseitig.
• Wenn Sie zwei- bis dreimal in der Woche Crossfit praktizieren, gehen Sie fitter durch den Alltag.
• Viele Krankenkassen übernehmen im Rahmen der Zusatzversicherung einen Teil der Kosten für das Crossfit-Training. Nachfragen lohnt sich.