Blasengesundheit fördern, aber wie?

Die im Vergleich zur Niere eher wenig beachtete Harnblase ist ein sackförmiges Organ, das sich bei der Entleerung ausdehnt und zusammenzieht. Ihre Hauptfunktion besteht darin, den von den Nieren produzierten Urin zu sammeln und zu speichern. Eine Betrachtung des Harntraktes.

Die Blase befindet sich im Unterbauch und ist ein Hohlorgan, das wie ein Ballon aussieht und den Urin speichert. Die Blase dient der Kontinenzsicherung, indem sie die Miktion, den Vorgang der Urinausscheidung, verzögert und kontrolliert. Sie ist ein elastisches Organ, das sein Volumen erheblich vergrössern kann, um 600 bis 800 ml Urin aufzunehmen. Der Urin wird in den Nieren produziert und fliesst in zwei Röhren, den sogenannten Harnleitern, bis zur Rückseite der Blase hinunter. Die Blase wird vom autonomen Nervensystem gesteuert, das Menschen signalisiert, dass seine Blase voll ist und ihn den Harndrang verspüren lässt.

Rezeptfreie PflanzenPräparate sind die erste Wahl.

Die Blasenwand besteht aus einem Muskel (Detrusor) und einer Schleimhaut, die die Innenwände aus­kleidet. Während des Wasserlassens zieht sich der Muskel zusammen und die unteren Klappen (Harnröhrenschliessmuskeln) entspannen sich, damit der Urin abfliessen kann.

Funktionsstörungen der Blase

  • Eine überaktive Blase verursacht einen häufigen und plötzlichen Harndrang, der zu Blasenschwäche und Inkontinenz führen kann. Dies betrifft vor allem ältere Menschen.
  • Bei der Belastungsinkontinenz kommt es zu unfreiwilligem Harnabgang beim Husten, Niesen oder Lachen. Oft ist dies durch eine Senkung des Beckenbodens bedingt, infolge von Alter, Schwangerschaft, Geburt oder durch starkes Übergewicht.
  • Eine weitere häufige Erkrankung ist die Blasenentzündung, die auf eine Infektion der Blase mit Bakterien zurückzuführen ist. In den meisten Fällen ist das harmlos. Bei wiederkehrenden Episoden oder ausgeprägten Symptomen, die eine Niereninfektion vermuten lassen, sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.
  • Blasenkrebs wird häufig durch den Kontakt mit schädlichen Substanzen verursacht, die abnormale Veränderungen in den Zellen der Blase verursachen. Rauchen ist eine häufige Ursache. Ein häufiges Symptom ist Blut im Urin.

Medikamentöse Behandlung

  • Medikamente, die die Blase entspannen, können hilfreich sein, um die Symptome einer überaktiven Blase zu lindern und Episoden von Dranginkontinenz zu reduzieren.
  • Nach der Menopause können Hormonersatztherapien dazu beitragen, die Beckenbodenmuskulatur einer Frau zu stärken.

Wirksame Pflanzen bei Blasenproblemen

  • Bärentraube: wirkt entzündungshemmend und antibakteriell gegen Escherichia coli, ein Bakterium, das häufig für Blasenentzündungen verantwortlich ist.
  • Cranberry wirkt antiseptisch auf die Harnwege.
  • Ackerschachtelhalm: erhöht aufgrund der harntreibenden Wirkung die Urinmenge bei Harnwegsbeschwerden und lindert Beschwerden beim Wasserlassen.
  • Sägepalme: beruhigt die Nerven um die Blase herum und reduziert die Symptome einer überaktiven Blase. Wird insbesondere bei dringendem und häufigem Harndrang aufgrund von Prostata­beschwerden eingesetzt.

Präparate der genannten Pflanzen sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Ihr Apothekenteam berät Sie gerne.

Sophie Membrez

Tipps für eine gesunde Blase

  • Den Urin nicht zurückhalten, wenn die Blase voll ist und diese vollständig entleeren.
  • Ausreichend Wasser trinken (mindestens 1.5 Liter täglich).
  • Wischen Sie sich nach dem Stuhlgang von vorne nach hinten ab, um zu vermeiden, dass Bakterien vom Anus in die Harnröhre gelangen.
  • Machen Sie Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur (Kegel-Übungen: Beckenbodenmuskeln an­spannen, indem Steissbein nach innen und oben Richtung Bauchnabel gezogen wird. Drei Sekunden halten, dann langsam die Spannung lösen und fünf Sekunden entspannen. Zehn Wiederholungen, mindestens dreimal täglich).
  • Vermeiden Sie alles, was Druck auf den Beckenboden ausübt.
  • Reduzieren Sie den Konsum von Koffein und Alkohol.

Übungen zur Kräftigung des Beckenbodens

Bei Belastungsinkontinenz oder Dranginkontinenz:

  • Die Beckenregion 10- bis 20-mal anspannen und die Spannung jeweils zehn Sekunden lang halten. Dabei jedoch nicht die Bauch-, Gesäss- und Oberschenkelmuskulatur anspannen.
  • Ruhig ein- und ausatmen.
  • Die Spannung zwischendurch zehn Sekunden lang lösen und anschliessend von vorne beginnen.
  • Übung drei- bis fünfmal täglich wiederholen.

Bei der schnellen Variante wird die Beckenbodenmuskulatur so rasch wie möglich angespannt und wieder entspannt.