Bye-bye Krähenfüsse, hängende Mundwinkel und Doppelkinn. Weltweit entdecken immer mehr Menschen Gesichtsyoga für sich. Wie funktioniert dieser Beauty-Trend und kann man den sichtbaren Zeichen des Alters tatsächlich mit nichts als Muskeltraining entgegenwirken?
Hollywood-Schauspielerinnen wie Gwyneth Paltrow, Jennifer Aniston, Kate Hudson oder Meghan Markle setzen längst auf Gesichtsyoga, auch Face Yoga genannt. Das gezielte Muskeltraining für die 26 Muskeln im Gesicht soll genau gleich wie klassisches Yoga auf den Körper wirken, also entspannen, straffen
Face Yoga entspannt und strafft die Haut.
und stärken. Unzählige Bücher, rund 250’000 Anleitungen auf YouTube und diverse Apps zeugen von der wachsenden Fangemeinde und zeigen, wie es geht. Ursprünglich wurde Face Yoga im Jahr 2006 von Fumiko Takatsu erfunden. Die Japanerin wollte nach einem schweren Autounfall ihre Haut wieder in Form bringen. Dazu entwickelte sie gezielte Übungen, mit dem Ziel, ihr Gesicht zu straffen. Ihre Methode wurde mittlerweile von zahlreichen Experten weiterentwickelt und wird heute als natürliches Anti-Aging-Mittel – ohne Skalpell oder Chemie – gehandelt.
Bei regelmässiger Übung soll das Gesichtstraining Fältchen entgegenwirken und die Gesichtshaut straffen. Ausserdem regt Face Yoga die Durchblutung an und zaubert so einen rosigen, frischen Teint. Kurz: Das Ergebnis von Gesichtsyoga ist entspannte und jünger aussehende Haut. Das bestätigt eine 2018 publizierte amerikanische Studie der Northwestern University in Chicago mit 27 Frauen im Alter von 40 bis 60 Jahren. Nachdem sie 20 Wochen lang anfangs täglich, später jeden zweiten Tag 30 Minuten lang die Gesichtsmuskeln mit einfachen Übungen trainierten, nahm die Muskelmasse im Gesicht zu und die Wangen wurden fülliger, was altersbedingten Veränderungen wie Fettverlust oder schlaffer Haut entgegenwirkt. Bei allen teilnehmenden Frauen wurde im Anschluss an die Studie in einem standardisierten Verfahren eine Gesichtsverjüngung von durchschnittlich drei Jahren festgestellt. Zwar ist das nur eine kleine, nicht abschliessende Studie, aber die Ergebnisse ermuntern dennoch zum Ausprobieren. Versuchen Sie dazu die drei nachfolgenden Übungen.
Formen Sie mit Daumen und Zeigefinger ein C und legen Sie die Finger so auf Ihr Gesicht, dass die Zeigefinger auf den Augenbrauen und die Daumen auf den Wangenknochen sind. Öffnen Sie nun die Augen weit und heben Sie dabei die Augenbrauen nach oben. Halten Sie diese Position zehn Sekunden. Drei Mal wiederholen.
Massieren Sie die Wangen erst kreisförmig mit den Zeigefingern, bevor Sie die Mundwinkel hochziehen zu einem Lächeln. Ziehen Sie die Mundwinkel mit den Zeigefingern weiter hoch bis unter die Wangenknochen und halten Sie diese Position fünf Sekunden lang. Nehmen Sie nun die Wangen zwischen Zeige- und Mittelfinger und bewegen Sie sie leicht nach aussen. Zehn Mal wiederholen.
Setzen Sie sich aufrecht hin mit entspannten Schultern. Atmen Sie durch die Nase, halten Sie den Mund geschlossen. Bewegen Sie nun den Kopf nach links oben und spitzen Sie die Lippen zehn Sekunden lang zu einem Kussmund. Drehen Sie den Kopf danach nach rechts oben und wiederholen Sie die Übung. Zehn Mal wiederholen. Ebenfalls wirkungsvoll: Pressen Sie die Zähne aufeinander und drücken Sie Ihre zu Fäusten geballten Hände 20 Mal gegen das Kinn. Dann entspannen.
Starten Sie mit diesen einfachen Übungen, die Sie zu Beginn während maximal zehn Minuten täglich ausführen. Bauen Sie das Face Yoga wie ein Ritual entweder in Ihre Morgenroutine ein oder in Ihre abendliche Pflege. Achten Sie darauf, dass Ihr Gesicht fettfrei, also gut gereinigt ist wie Ihre Hände, bevor Sie anfangen. Mit der Zeit können Sie weitere Übungen einbauen. Führen Sie die Übungen anfangs immer im Sitzen oder Stehen vor dem Spiegel durch, damit Sie überprüfen können, ob Sie die Übungen korrekt ausführen. Den besten Effekt erzielen Sie bei regelmässiger und langfristiger Ausübung.
Suzana Cubranovic