Alles duftet: Aromatherapie

Mittlerweile setzen auch Schulmediziner immer öfter auf die Wirkung von ätherischen Ölen. Denn sie können das Wohlbefinden steigern und die Selbstheilungskräfte anregen. Doch Vorsicht: Sie sind nicht immer sanft.

Bereits den Ägyptern, Griechen und Römern waren ätherische Öle bekannt. Sie nutzten diese für Heilzwecke, zur Parfümierung oder zur Mumifizierung. Wiederentdeckt und unter dem Begriff Aromatherapie gefestigt, hat sie der französische Chemiker René-Maurice Gattefossé Anfang des 20. Jahrhunderts. Von Frankreich gelangte sie nach England und Italien, wo ab den 1920ern ihre Wirkung auf das Nervensystem und auf die Psyche erforscht wurde. Seither steigt die Beachtung.

Wirkung und Herstellung

Mittlerweile sind ätherische Öle immer öfter in schulmedizinisch dominierten Institutionen wie Spitälern, Arztpraxen oder Pflegeeinrichtungen anzutreffen. Heute finden rund 100 ätherische Öle vielfältigen Einsatz, in Form von Raumduft, Badezusätzen, bei Massagen oder zur Inhalation. Dabei wirken sie entweder über den Geruchssinn oder über die Haut. Via Riechzellen wird der Duft

Ätherische Öle steigern Gesundheit und Wohlbefinden.

in der Nase wahrgenommen und ans Gehirn weitergetragen, wo er bewertet wird und das Nervensystem Botenstoffe ausschüttet. Auf diese Weise beeinflussen die ätherischen Öle Körper und Psyche. Von Aromapflege ist die Rede, wenn ätherische Öle in der Pflege, im Bereich Wellness und in der Kosmetik eingesetzt werden, um die Gesundheit zu fördern, zu erhalten und das Wohlbefinden zu steigern. Die Aromatherapie, die gezielte therapeutische Absichten hegt, zählt dagegen als Teilgebiet der Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) und darf nur von ausgebildeten Heilpraktikern, Ärztinnen und Ärzten ausgeübt werden. Achten Sie unbedingt auf hochwertige Qualität. Wählen Sie immer 100 Prozent naturreine ätherische Öle, möglichst in Bio-Qualität.

Anwendung und Einsatz

In Ihrer Apotheke erhalten Sie einen Diffusor oder Vernebler. Bereits zwei bis drei Tropfen des ätherischen Öls Ihrer Wahl reichen, um den Raum zu beduften. Beliebt ist auch die Trockeninhalation mittels Riechstift. Fragen Sie Ihr Apothekenteam danach. Die wohl beliebteste Form der Anwendung ätherischer Öle ist ein Vollbad. Geben Sie – wenn die Wanne voll ist – ein paar Tropfen des gewünschten ätherischen Öls in eine Tasse Meersalz, Milch, Rahm oder mischen Sie sie unter ein duftneutrales Basisölbad. Lavendel reduziert Stress, Anspannung und Einschlafstörungen, Orange hellt die Stimmung auf und fördert die Konzentrationsfähigkeit und Tanne wirkt positiv auf die Atemwege. Fragen Sie in Ihrer Apotheke nach weiteren Indikationen.

Autor: Suzana Cubranovic

Tipps aus Ihrer Apotheke

Um Risiken und Komplikationen vorzubeugen, die ätherische Öle bei falscher Anwendung oder bei gewissen Vorerkrankungen auslösen können, sind gewisse Grundsätze einzuhalten. Ihr Apothekenteam steht Ihnen gerne beratend zur Seite.

  • Ätherische Öle können die Haut und die Schleimhäute reizen und allergische Reaktionen auslösen, weshalb sie nie unverdünnt angewendet werden sollten.
  • Vermeiden Sie Augenkontakt!
  • Manche ätherischen Öle wie Bergamotte oder Zitrusöle machen die Haut lichtempfindlich, weshalb nach der Anwendung von Sonnenbädern abzuraten ist.
  • Schwangere sollten auf eine Aromatherapie verzichten oder den Apotheker oder die Ärztin zu Rate ziehen.
  • Ebenfalls von einer Anwendung abzuraten ist bei offenen Wunden, Krampfadern oder bei Epilepsie.