Akne hat viele Gesichter

Sie ist eine der häufigsten Hauterkrankungen und zeigt sich in verschiedenen Stärkegraden. Die meisten Menschen lernen sie als Jugendliche während der Pubertät kennen. Aber auch im Erwachsenenalter tritt sie in diversen Formen auf: Akne.

Mitesser und Pickel, gerötete Pusteln oder verhärtete Knoten, womöglich entzündet, eitrig, schmerzhaft – das will niemand haben. Schon gar nicht während der Pubertät, wenn einen die Geschlechtshormone eh schon verrückt machen. Und dann erscheint sie auch noch an gut sichtbaren Stellen im Gesicht, am Dekolleté oder am Rücken, wo sich die häufigste Form der Akne, die Acne vulgaris, am liebsten breitmacht. Der Schweregrad ist dabei von Person zu Person unterschiedlich. Bilden sich Abszesse und Fisteln, wird das Gewebe in der Tiefe zerstört. Auf diese Weise entstehen Narben, die bei vielen Menschen für Scham und Rückzug sorgen. Insbesondere bei Jugendlichen kann Akne psychosoziale Folgen wie Stress, Kummer oder eine Depression mit sich bringen. Nicht zuletzt um solche Auswirkungen zu verhindern, ist der frühzeitige Gang zum Apotheker oder zur Ärztin angezeigt. Denn das Gute ist: Akne lässt sich behandeln.

Formen der Acne vulgaris

Fettige, zu Unreinheiten neigende Haut produziert mehr Talg und verhornt oft an der Oberfläche. Dadurch verengen sich die Talgdrüsenausgänge und der Talg staut sich, da er nicht oder nicht mehr genügend ausgeschieden werden kann. Mitesser (Komedonen) entstehen – das Markenzeichen unreiner Haut, auch Acne comedonica genannt. Diese leichte Form spricht in der Regel gut auf Cremes und Gels aus der Apotheke an, die eine Regulierung der Verhornung bewirken. Bitte die Mitesser nicht ausdrücken! Das verzögert die Heilung, denn es fördert bakterielle Infektionen im umliegenden Hautgewebe. Bilden sich zusätzlich zu den Mitessern entzündliche, mit Eiter gefüllte

Akne ist behandelbar.

Pusteln und kleine Knoten, ist die Rede von Akne papulo-pustulosa. Sie ist die häufigste Erkrankungsform, die mit äusserlich angewendeten, manchmal auch mit oral eingenommenen Medikamenten behandelt wird. Akne conglobata dagegen geht mit grossen Pusteln und oft mit schmerzhaften Knoten einher. Diese ausgedehnte, entzündliche Form gilt als schwerste und muss medikamentös behandelt werden. Altersmässig wird unterschieden in die weit verbreitete juvenile Akne (Pubertätsakne), die bis zum 25. Lebensjahr ausgestanden ist, und in die Acne tarda, die ab 30 Jahren auftaucht. Eine eigenständige Erkrankung bildet die Acne inversa, bei der die chronische Entzündung der Haarfollikel (Haarwurzeln) im Zentrum steht.

Das können Sie selbst tun

Bei Akne handelt es sich keinesfalls um eine Folge mangelnder Hygiene oder – wie ein bis heute verbreiteter Irrglaube besagt – eine Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel. Der Verzicht auf Schokolade ist also weder notwendig noch heilsam. Ein gesundes Mass ist dennoch zu empfehlen. Nehmen Sie Ihre Haare aus dem Gesicht, um zu vermeiden, dass zusätzlicher Talg von der Kopfhaut auf die Gesichtshaut gelangt und die Poren verstopfen kann. Um eine Verschlimmerung mit Narbenbildung zu vermeiden, drücken Sie Pickel nie selbst aus. Vereinbaren Sie besser eine professionelle Hautreinigung bei der Kosmetikerin. Für die tägliche Gesichtsreinigung empfiehlt sich eine milde Waschlotion mit einem pH-Wert von 5.5 bis 6.6. Nicht-komedogene Feuchtigkeitscremes beugen der Bildung von Unreinheiten vor und sind daher zu bevorzugen. Sonneneinstrahlung kann eine kurzfristige Verbesserung bringen, sie verstärkt die Akne jedoch häufig zu einem späteren Zeitpunkt. Verwenden Sie zum Schutz vor der Sonne unbedingt ein fettfreies, nicht-komedogenes Sonnenschutzgel aus der Apotheke. Ausserdem: Meiden Sie Hausmittelchen wie Zahnpasta & Co. und wenden Sie sich frühzeitig an Ihr Apothekenteam für kompetenten Rat und die richtigen Produkte bei Akne – Sie erfahren dort auch, wann der Gang zum Arzt sinnvoll ist.

Autor: Suzana Cubranovic

Gut zu wissen

• Rauchen sowie bestimmte Medikamente, zum Beispiel Kortisone, können die Akne verschlimmern. Sonneneinstrahlung unterstützt den Effekt zusätzlich.
• Verzichten Sie bei Akne auf pudrige und fettige Kosmetika; zum Abdecken fragen Sie in Ihrer Apotheke nach einer getönten Aknecreme oder einem speziellen Abdeckstift, der die Problemzonen kaschiert.
• Isotretinoin ist ein sehr wirksames Medikament (rezeptpflichtig) gegen starke Akne. Lassen Sie sich von einem Dermatologen beraten und vermeiden Sie so unerwünschte Nebenwirkungen wie Missbildungen in der Schwangerschaft.
• Ist die Akne abgeheilt, verzichten Sie weiterhin auf irritierende oder stark fettende Präparate, um einen erneuten Ausbruch zu verhindern.
• Eine Nachbehandlung durch Fruchtsäurepeelings wirkt hautglättend – Ihr Apothekenteam berät Sie. Für eine Narbenbehandlung fragen Sie Ihren Dermatologen betreffend Schleif- und Lasertherapien.