Gleiten auf der Oberfläche

An Stehpaddeln – besser bekannt unter dem englischen Begriff Stand Up Paddling – kommt diesen Sommer niemand mehr vorbei. Was polynesischen Fischern einst zur Fortbewegung diente, hat sich hierzulande als Freizeittrend etabliert. Denn Stand Up Paddling ist Familiensport, Naturerlebnis und vereint effektives Work-out mit Spass.

Beinahe schwerelos übers Wasser gleiten, frei entscheiden, wo es hingeht, zwischendurch ins kühle Nass tauchen und dabei die Natur in vollen Zügen geniessen – Stand Up Paddling oder kurz SUP genannt, erfreut sich seit Jahren immer grösserer Beliebtheit. Das kommt nicht von ungefähr: Die Sportart richtet sich an die gesamte Familie, kann vielerorts praktizert werden und ist nicht nur ein gutes Ganzkörpertraining, sondern macht auch ordentlich Spass. Ausserdem ist SUP leicht erlernbar. Wenn Sie mit den folgenden Tipps in das SUP-Abenteuer starten, sind Sie auf dem richtigen Weg und ersparen sich unnötigen Frust.

Boards in allen Formen und Längen

Trotz des hohen Trendfaktors ist die SUP-Technik – bei der Sie auf einem überdimensionalen Surfbrett stehen und sich mit langem Stechpaddel fortbewegen – keine neue Erfindung. SUP geht auf polynesische Fischer zurück, die sich in ihren Kanus stehend, vor Tahiti auf dem Meer fortbewegten. Später war SUP eine komfortable Fortbewegungsart für Surflehrer auf Hawaii. Bis sich SUP hierzulande als Freizeitsport etablierte, dauerte es noch ein paar Jahre. Popularität erreichte die Sportart 2011, als erste aufblasbare Boards auf den Markt kamen.
SUP-Boards unterscheiden sich nicht nur darin, ob sie mit Luft gefüllt sind oder aus festem Material bestehen. Bretter findet man in allen Formen und Längen. Für jeden Anwendungszweck gibt es das passende Board und funktionale Accessoires. Am besten lassen Sie sich beraten, probieren aus und entscheiden sich dann für das geeignetste Brett. Auch die richtige Kleidung darf nicht fehlen. Im Sommer reichen Badehose, vielleicht ein T-Shirt und Kopfbedeckung. Stand Up Paddling ist aber auch im Frühling und Herbst möglich, dann sollten Sie sich allerdings für einen Neoprenanzug entscheiden.
Zur Fortbewegung auf dem See, Meer oder auch Fluss, stellen Sie sich mittig aufs Board und paddeln. Mal links, mal rechts, je nachdem in welche Richtung Sie gleiten möchten. Das Tempo bestimmen Sie. Paddeln Sie gegen den Strom oder gegen den Wind, brauchen Sie mehr Kraft und es dauert länger, um vorwärtszukommen. Achten Sie darauf, dass Sie nicht vom Kurs abkommen und gerade auf dem Meer oder auf Seen nicht zu weit weg vom Ufer paddeln.

SUP ist Naturerlebnis und Ganzkörpertraining in einem.

Ein Trendsport für – fast – alle

SUP ist ein hocheffektives Ganzkörper-Work-out: Denn um sicher auf dem Brett zu stehen und sich gleichzeitig fort­zubewegen, muss der Körper unter Spannung sein. Das ständige Paddeln und Ausbalancieren auf dem Board trainiert Oberkörper, Bauch und Rücken sowie die Tiefenmuskulatur des Rumpfes und der Beine – zusätzlich stabilisiert es Knie- und Fussgelenke. Ganz nebenbei verbessert sich auch der Gleichgewichtssinn. SUP ist damit eine gelenkschonende Sportart für ein echtes Ganzkörpertraining, das den Paddler zudem mit schnellen Erfolgserlebnissen beim Koordinations- und Konditionsaufbau belohnt. Ob jung oder alt, sportlich oder untrainiert – dank der geringen Herz-Kreislauf-Belastung ist der Trendsport genau richtig für alle, die sich an der frischen Luft bewegen wollen. Die einzige Voraussetzung ist, dass Sie gut schwimmen können oder eine Schwimmweste tragen. Wenn Sie in Ihrer SUP- Praxis weitergehen wollen, besteht die Möglichkeit, einen Yoga- oder Pilates-Kurs auf dem Brett zu absolvieren. Nicht nur Kraftraining ist auf dem Board ungewohnt intensiv, auch lässt es sich auf dem Wasser besonders gut tief einatmen und entspannen. Vielleicht üben auf Sie auch längere SUP-Touren oder Touren bei Vollmond einen besonderen Reiz aus? Probieren Sie es aus!

Autor: Katharina Reimann

Sicherheits-Tipps fürs Stand Up Paddling

  • • Prüfen Sie die Wetterprognose – bei Wind können auch stille Gewässer schnell unberechenbar werden.
    • Sind Ihre Schwimmkenntnisse und Ihre Fitness ausreichend? Zur Sicherheit tragen Sie immer eine Schwimmweste. Wenn Sie sich mehr als 300 Meter vom Ufer entfernen, ist das ohnehin obligatorisch.
    • Erlernen Sie die SUP-Fahrtechniken, für das erste Mal ist ein Kurs oder gemeinsames Paddeln mit geübten SUP-Fahrern von Vorteil.
    • Schützen Sie sich vor UV-Strahlung mit entsprechendem Sonnenschutz. Auch ein Mückenspray kann nützlich sein.
    • Paddeln Sie nie alleine und nur bei guter Sicht.
    • Passen Sie auf! Auf den meisten Gewässern sind Sie nie alleine unterwegs. Halten Sie die Augen offen, meiden Sie Gefahren und beachten Sie Vortrittsregeln.